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Kategorie: USA 2017

Die Planung:

Heute steht mit dem Mt. St. Helens NATIONAL Monument schon wieder ein Vulkan auf dem Programm. Der Mt. St. Helens ist 1980 letztmals ausgebrochen und hat seitdem immer mal wieder gegrummelt. Weiter gehts dann evtl. zur Columbia River Gorge, was leider an einem Sonntag eine völlig Fehlplanung sein könnte. Im Tal des Columbia River gibts gefühlt alle 100 m einen Wasserfall, darunter mit den Multnomah Falls einen wunderschönen. Naja mal gucken - vielleicht gucke ich auch einfach mal bei den Cullens vorbei (das Haus aus dem Film steht in Portland) oder mache einen ruhgen Tag.

NATIONAL da war doch was?
Ab heute wird es übrigens spannend mit dem Programm. Wenn der Typ mit der häßlichen blonden Perücke mit der Tolle wirklich seine Mauer nach Mexico durchdrücken will, gilt ab heute der goverment shutdown - d.h. alle nationalen Mitarbeiter von US-Behörden (bis auf Militär, NSA und ähnlich "wichtige" Betriebe) stellen ihre Arbeit ein und schicken ihre Mitarbeiter in unbezahlten Urlaub, bis die Mauer gebaut werden darf. Hoffen wir mal, dass das ein fakenews bleibt, sonst kann ich in den nächsten Tagen Mt. St. Helens, Crater Lake, diverse Redwoodparks und Yosemite streichen. Alternativ setze ich mich 3 Tage ins Napa Valley und probiere dortige Erzeugnisse, bin ich ja schon von der Tour 2013 gewöhnt, dass die Orte, zu denen ich möchte, geschlossen sind.

Infos zum Ziel:  Das weiß WIKI zu Mt. St. Helens und zur Columbia River Gorge

Und das wurde tatsächlich draus:

Sonntag, 01.10.2017

Langsam geht es dem Ende zu; die vorletzte Woche des Trips hat angefangen. Sonntag in 2 Wochen sitze ich schon wieder im Wahllokal und darf Stimmen auszählen. Gestern abend meinte der Wetterbericht, dass es trocken bleibt, nachmittags kommt die Sonne raus. Die Nacht hat es offensichtlich gut geregnet, jedenfalls steht vorm Hotel ein See, aber es regnet nicht – und der Nebel wird sich schon lichten.

Also erstmal auf zur Westseite vom Mt. St. Helens – da gibt’s ein Visitorcenter, das es am Rainier nicht gibt. Der Nebel vergeht, ich fahre weiter immer weiter und weiter und höher. Langsam kommen mir Gedanken, ob das mit den Wolken und dem Nebel so passt. Teilweise beträgt die Sicht nur 100 m, wie soll ich da oben beim Visitorcenter den Vulkan in größerer Entfernung sehen? Auf dem Parkplatz sieht es dann so aus – heißt das eigentlich auch Regen, wenn man in der Wolke selber ist???

 




30 Minuten gewartet – es wird eher schlechter. Ins Observatorium hatte ich auch irgendwie keinen Bock. Also weiter zum Windy Ridge, das ist der Aussichtspunkt an der anderen Flanke des Vulkans. Der ist ja … ausgebrochen; das Observatorium steht auf dem seinerzeit ausgeflossenen Lava. TomTom zeigt es zunächst mit 2,5 Meilen Entfernung an (TomTom zeigt Ziele erst immer in Luftlinie an). Nachdem TomTom fertig gerechnet hat, ist er doch bei der erwarteten Distanz von 150 Meilen. Also hin da. Zwischenzeitlich klart es auf, auch wenn von der Helene natürlich nichts zu sehen ist.

Mossyrock Dam




Unten im Tal – die Frisur sitzt, das Wetter nicht


Kurz vor Windy Ridge





Dann biegst Du irgendwann um die Kurve und die Helene taucht auf. Hat aber keine blondes Haar, sondern graue Wolken als Kopfbedeckung.

 




Dann bei Windy Ridge angekommen, noch 5 Minuten gutes Licht gehabt.

13:51 Uhr



Und nach rechts die Sicht auf die Fläche mit dem Spirit Lake, die 1980 verschüttet wurde als der letzte große Ausbruch war und die nördliche Kraterwand abbrach, so dass der Vulkan 401 m kleiner wurde.



Dann verschwindet die Helene   keine Angst, kein Vulkanausbruch, sondern nur Regen.





Ich fange schon mal an zu tippen – neben mir röchelt seit 15 Minuten ein F350. Andere Autos kommen und fahren sofort wieder, nachdem sie die Helene nicht sehen. Ich warte noch ein bißchen, schließlich hat es ja 5 Stunden (incl. der Anfahrt über West) gebraucht, bis ich hier bin. Irgendwann kommt siewieder hervor. Das letzte Foto ist von 16:27 Uhr

 

 

 

 

 

 



Auf der Rückfahrt noch mal ein Blick über den Spirit Lake



Und zum Abschluss noch mal ein bißchen Regenbogen, beim letzten Foto war der durchgehend als Bogen zu sehen – leider nicht auf dem Foto

 

 



Die Rückfahrt war dann mal wieder völlige Fehlplanung von mir. Bei der Planung vor Monaten auf die Karte geguckt und danach im Hinblick auf das morgige Ziel das Hotel in The Dalles ausgesucht. Luftlinie gar nicht so weit. Aber alles nur besch. ForestRoads. Zwar geteert – aber teilweise in höllischem Zustand. Dips und Bumps lasse ich mir ja noch gefallen. Aber Abbrüche im Teer. Der Fahrtrichtung für Autos noch ok, aber für Bikes. Und dann diese höllischen Abbrüche quer zur Straße, da haste auf mal 10 cm Abbruchkante in der Fahrspur. Und statt 70 auf dem Highway fährste 10 oder 20 in unübersichtlichen Kurven und das nachts bei Dauerregen und Laub auf der Fahrbahn. Na jedenfalls habe ich für die Fahrt zum Hotel 4 Stunden gebraucht, was auch damit zu tun hatte, dass ich Vollpfosten meiner Regel „jeden Morgen wird getankt, egal was kommt“ untreu geworden war (war ja noch ¾ voll und die nächste Tanke auf der Route gerade mal so 11 Meilen innerhalb der Range lag – war aber noch 80 Meilen Berg und Tag bis dahin – bin ich lieber abgebogen und 13 Meilen nach Westen gefahren – 13 Meilen zurück und schwuppdiwupp ist bei Tempo 20-30 wieder eine Stunde rum). Und dann glaubst Du, Du bist am Columbia und am anderen Ufer ist die Interstate – Pustekuchen, ist das ein Stausee und Du fährst noch eine Stunde durch Wald und Tal und Berg! Wenn ich daran denke, dass ich evtl. noch die Columbia Gorge im Hinterkopf hatte (ok- ich habe Zeit vertrödelt am WIndy RIdge)…..


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