Donnerstag, 17.09.2105

Vor'm Einschlafen hatte ich ein kleines Fazit zur ersten Woche gemacht. Toll war sie gewesen, auch wenn im Yellowstone (wo ich ja am längsten bin) wettertechnisch nicht alles geklappt hat. Der Prismatic Overlook wäre natürlich toll gewesen (aber ich hätte ihn ja auch schon vorher bei gutem Wetter machen können und habe ihn dummerweise nur nach hinten geschoben, weil der Castle Geyser kurz danach spucken sollte). Andererseits habe ich den auch schon 2x von oben gesehen und das meiste andere ja auch schon - und die phantastischen Tiersichtungen (der erste Wolf, die vielen Büffel mit dem Highlight der morgendlichen Flußdurchquerung, die außergewöhnlich vielen, wenn auch nicht immer fotografierten Bären, vor allen Dingen der gestern) und natürlich die Landschaftsvielfalt an sich haben den YST wieder zu einem absoluten Highlight gemacht. Wobei so'n Puma, nen Schwarzbär, ne Grizzlyfamilie und nen Moose hätte ich schon fotografiert - naja das nächste Mal.

 

Kalt ist es als ich morgens aus dem Fenster gucke - geschneit hat es trotzdem nicht. Grob hatte ich ja auf 10 cm Schnee und dann auf eine Büffelherde gehofft, die in der Morgendämmerung dampfend den Yellowstone River durchquert - stattdessen konnte sich das Wetter nicht entscheiden, ob es regnet oder schneit - mal war es so, dann wieder anders - nur Sonne oder Temperaturen über 36 F gab's nicht.

 

 

 

Ich entschließe mich zu einer kleinen Ehrenrunde (schließlich soll es im Teton morgens auch noch regnen und das kann ich auch hier haben). Und vielleicht passt das Wetter ja doch, wenn ich zum Prismatic komme.

 

 

Kurz hinterm Mud Vulcano halten 3 Autos und gucken. Sieht zwar nicht nach Profis aus, trotzdem mal geguckt. Verschwindet gerade ein Schwarzbär hinter der bewaldeten Insel - für den Arsch hat das Foto noch gereicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Moment mal - ich habe doch vor einigen Tagen etwas weiter direkt am Fluss gevespert (Paz Vega oder so heißt das). Schnell ins Auto und Gas gegeben. Erst mal im Auto geblieben - und tatsächlich kurz drauf taucht er auf. Da er auf der anderen Seite des Flusses ist, traue ich mich bis ans Ufer (die Autotür bleibt aber einsprungbereit geöffnet, vor allen Dingen, wo sonst niemand auf die Idee kam und ich hier alleine bin). Das war doch noch mal ein Highlight (und ich hatte vorher am Fluss natürlich nicht nur den Arsch verschwinden sehen, sondern auch vorher schon mal geknipst).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurz darauf läuft wieder der Bär von gestern rum, diesmal aber weit in der Ferne und er entfernt sich weiter. Keine Lust, sich deswegen länger in den Schneeschauer zu stellen. Also weiter.

 

 

 

Das Wetter hat sich inzwischen für Schnee entschieden - glücklicherweise sind die Straßen frei.

 

 

 

Beim Prismatic gießt es in Strömen - außerdem habe ich es hier in der Ecke noch nie so dampfen sehen (man soll ja auch auf den Hügel bei möglichst großer Hitze klettern). Man sieht von der Straße kaum den Hügel - wie soll man da vom Hügel den Prismatic gut sehen - also weiter. Auf der gesamten Entrance Road kamen mir ca. 20 gleiche Sportflundern entgegen - die muss auch der Fahrer des Wohnwagens mit angehängtem Auto vor uns so toll gefunden haben, dass er nie rechts ran fährt, sondern lieber ca. 40 km mit 35 Meilen vor sich hin zuckelt. Mann war das eine Schlange - am Tetons müssen sie gedacht haben, dass sie den Yellowstone geschlossen haben, weil keiner mehr aus der Richtung kam.

 

Im Tetons ist es zwar etwas wärmer (erstmals seit 2 Tagen ist vorne wieder ne 4), aber es regnet noch immer leicht - wenn auch nicht so heftig. Habe ich mir mal die sunrise-Locations zur Vorbereitung auf morgen angeguckt.

 

Oxbow Bend kannte ich ja - habe ich erst mal etwas gewartet, bis der Regen aufhörte. Schön war's wieder, aber irgendwie hat das alles nichts, wenn man die Tetons nicht sieht. War das früher eigentlich auch schon so gelb oder ist der Herbst schon so weit.

 

 

 

Vor der Weiterfahrt noch mal kurz abgebogen, um mir nen See anzugucken. Sehr schlammig war der Weg.

 

 

 

 

Auf einmal stehen da 2 Autos und die Leute stehen dahinter mit Ferngläsern oder langen Objektiven. Mama Grizzly streicht mit 2 kleinen durchs Gelände. Am See selber sollte auch ein Grizzly unterwegs sein - bin ich mal lieber nicht gewandert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei Schwabachers Landing will ich übermorgen ganz früh sein - heute schon mal geguckt, wo die Location überhaupt ist (im Dunkeln ist ja die richtige Stelle evtl. schlecht zu finden) - ist ja aber ganz easy. Plötzlich reißt die Wolkendecke auf und die Sonne scheint - wenn jetzt noch Windstille gewesen wäre......

 

 

 

 

 

Nach vollbrachtem Tageswerk erstmal die Fußmatte und die Wanderstiefel (bin zwar nicht viel gewandert, aber die sind einfach wasserdichter und wärmer als die leichten Turnschuhe) und dann los. Nach 500 m steht da auf einmal ein Auto und die Leute gucken ganz aufgeregt den Hügel hinauf. Habe ich auch mal geguckt - taucht da auf mal nen Moose auf. Schnell wieder gewendet und nen paar Fotos gemacht.

 

 

 

Dann ist er in den Bach und wir (inzwischen hatten das so ca. 20 Personen mitgekriegt) am Ufer nebenher (also in ca. 10 m Abstand 2 bis 3 m über dem Moose).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Leider hat er sich nicht an der bewussten Stelle postiert, sondern ist kurz vorher in den Wald.

 

Kurz vor Jackson dann ein Wolkenbruch, morgen soll es aber schön werden - sagen alle.

Beim Reinfahrn noch kurz überlegt, ob ich in ein Sportgeschäft fahre, um deutsche Turnschuhe (nein - nicht die von adidas) zu fotografieren (siehe oben)- aber ich will heute mal seriös sein.

 

 

Die Tagesstrecke

 
Tatsächliche Fahrleistung: 370 km

  Mittwoch, 16.09.2015                                   Freitag, 18.09.