Die Planung:

Nach dem nationalparkfreien Tag gestern steht heute natürlich wieder ein Nationalpark auf dem Plan - und zwar der North Cascades NP. Also wieder mal Natur pur. Ja und dann gehts raus aus dem Gebirge Richtung Pazifik. Seattle liegt vor mir - aber wahrscheinlich fahr ich dran vorbei, um den Stau zu umgehen.

Infos zum Ziel:  North Cascades Nationalpark auf WIKI

 

Und das wurde tatsächlich draus:

Eine Menge Verkehr - gut aber spät im Verkehr angekommen - und dann erst mal CL-Ergebnisse abgeholt. Shit - 2x verloren!

 

 

So und hier ist er nun der Tagesbericht!

Von Wintrhop nach Tacoma geht’s heute, gar nicht mal so weit – aber da ich einen kleinen Abstecher einbaue und in großen Bereichen nur 35 Meilen erlaubt sind (und dann in Kurven oft nur 10 gefahren werden durfte), wurde es ein langer Tag.

Eigentlich fing der Tag ja ganz gut. Kurz vor 8 los (wie gesagt: ein langer Tag mit vielen Lenkradbewegungen, aber gar nicht mal so vielen Meilen liegt vor) – wie gestern angekündigt, scheint die Sonne wolkenfrei bei zunächst aber nur 8 Grad (später werden es 23, jetzt abends um 22 Uhr beim Einchecken sind es immer noch 18). Das übliche Foto zum Tagesanfang am Ortsausgang von Winthrop.



North Cascades Nationalpark heißt das heutige Ziel. Ich bin noch nicht im Park, da streikt der 1. Akku, dann der 2., der 3. ist nicht geladen (bei dem hatte ich immer schon ein schlechtes Gefühl, von daher hatte ich mir vorm Trip noch einen 5. für die beiden Kameras zugelegt – passt also).

Wie sich herausstellt, ist der North Cascades eher ein Drive Thru – man fährt da quasi auf einer Straße durch, es gibt ein paar Aussichtspunkte und ein paar Wanderwege. Leider gibt es keine Infos (das Visitorcenter liegt am anderen Ende des Parks, wohl da mehr große Städte liegen als Winthrop Einwohner hat). Die Zufahrt von Winthrop war für mich landschaftlich aber die schönste, es geht hier in offenen Serpentinen zunächst durch den Okanagan National Forest.

Washington Pass (die Bilder vom Overlook erspare ich Euch, da war zu viel Gegenlicht, von daher hatte ich etwas vorher gehalten).

 



Immer wieder schöne bunte Berge



Auf einmal mischen sich Wolken ein – ist doch ganz nett - oder?



Um die Kurve ist es nicht mehr so nett, die Wolkendecke ist jetzt nahezu geschlossen. So muss man sich übrigens fast 80% der Parkdurchfahrt vorstellen. Beidseitig hohe Bäume – von daher bin ich oft ausgestiegen und auf dem Seitenstreifen zurückgegangen, weil es keine vernünftigen Haltestellen gab und man durch die Bäume einen schönen Blick gehabt hatte – manchmal war man dann da und stellte fest, dass das trotzdem nicht fotografierbar ist wg. Büschen und Bäumen – manchmal auch nicht.



Das nennt sich Ross Lake Overlook – na ja viel sieht man vom See nicht.



Etwas weiter auf nem inoffiziellen Parkplatz der Ross Lake Dam. Es gibt ja 3 Dämme hier, an denen „Seattle Light“ Strom gewinnt.



Immer wieder schöne bunte Sträucher/Büsche – leider im Schatten.



Diabolo Dam



Diabolo Lake Overlock – leider mit einer dicken Wolke vor der Sonne und nur ab und an kommt die Sonne mal partiell hervor.


Selfie-Bilder von der Brücke über den nun immer kleiner werdenden Fluß

 

 

Etwas weiter gings dann rechts rein zum Diabolo Dam – hatte ich gar nicht auf der Rechnung, aber wo ich mal hier bin.



Die Fahrspur ist zwar eng, aber man darf rüber fahren und auch – wenn man aufpasst – rüber laufen. Blick vom Damm Richtung Abfluß – Fotos über den Stausee fielen von hier der nun wieder scheinenden Sonne zum Opfer.




Und noch ein Selfie, diesmal mit den Gorge Creek Falls.

 


Eisenbahn im Skagit Visitor-Center, das hatte saisonbedingt allerdings schon zu (wobei ich mir nicht sicher bin, ob dass das offizielle NPS Visitor Center war – als ich später 200 m weiter wieder auf der Straße bin, folgt ein weiteres Schild auf das NPS VC)

 



Da es man knapp erst 1 ist und es hier in der Ecke neben dem Nationalpark noch einen scenic byway gibt, aus dem man den Mt. Baker (der mir bisher gar nicht aufgefallen ist, weil er vermutlich hinter den Bergen versteckt war) aus der anderen Richtung sehen kann, fahre ich 50 km aus dem Park Richtung Westen, dann 30 km nach Norden und dann wieder 50 km nach Osten. Hätte man ja auch mal nen Tunnel hinbauen können.

Ausfahrt aus dem Park (eigentlich die unschönste der 3 Zufahrten des heutigen Tages – wieso 3? Die Zu- und Abfahrt auf dem Mt.Baker scenic Byway ist eine Sackgasse, da geht’s nur hin und zurück). Wobei es gibt hier sehr viel sattes Grün (und das unbesprenkt)


Auf der Süd-nach-Nord-Straße (9) sieht man schon ganz ab und an den Mt. Baker in der Ferne (ganz links der schneebedeckte). Ansonsten gibt’s hier viel Weideland und Wald

 



Der Mt. Baker Scenic Byway gestaltet  sich über viele Meilen gar nicht so scenic. Fast nur Durchfahrten durch den Wald – aber schön ist es hier. Und das Lenkrad quietscht vor Freude. Ich liebe sowas, wenn man nicht nur auf dem Highway 150 Meilen ohne Lenkradbewegung fährt, sondern sehr viel kurbeln muss. Viele enge Serpentinen mit 10 km/h.

 



Noodsack Falls

 



Und dann wieder Wald, Wald, Wald – ab und an mit einem kleinen Durchblick auf Gipfel, teilweise mit Schnee – teilweise ohne.
 
Spaßeshalber auf einer halbwegs geraden, einsehbaren (es sind auch viele Radfahrer unterwegs) Strecke TomTom mal gefragt, wie weit es denn zum Hotel ist. Die Entfernung ist gar nicht so schlimm, die Zeit beträgt etwas über 4 Stunden und da sind die ganze km-beschränkten Kurven und Abschnitte nicht mit drin – TomTom kennt so was außerhalb von Ortschaften nicht, sondern rechnet immer mit der Höchstgeschwindigkeit der Straße an sich. Aber wo ich fast da bin, kann ich ja auch bis zum Ende durchfahren.

 



Und dann öffnet sich der Wald und gibt den Blick auf eine ganz andere Szenerie da. Man kriegt einen 1. Blick auf die Berge. Und als wenige Meter darauf ein kleiner Teich kommt, entfleucht mir ein andächtiges WOW - danach beiße ich ins Lenkrad, weil hinter mir ein drängelnder Truck ist und ich rechts abbiegen muss. Aber egal, ich muss zwar rechts abbiegen – aber die Straße kommt hierher später zurück. Ist eine Art Rundkurs in diesem Bereich.

 

 



Weniger Meter weiter liegt der Mirror-Lake. Habe ich mich nicht getraut, die Beine ins Wasser zu halten – hätte das Bild zerstört.

 

 

 

 

 

Keine Angst, gleich gehts weiter!

 

 

 

 

 

 

 

 







Irgendwie fühlte ich mich wie ein kleines Kind zu Weihnachten, das immer nur durch die Tür spekulieren konnte und in den Schränken gewühlt hatte – und dann geht Heiligabend die Tür auf und da liegen die Geschenke.


Nach 10 Minuten andächtigem Staunen und Fotografieren geht’s noch weiter auf den obersten Parkplatz (eigentlich ist das hier Ski-Gebiet), da wird auch abkassiert, es reicht aber der annual pass. Ich weiß gar nicht, was ich da alles genau gesehen habe –guckt es Euch einfach an:

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Nur der Mt. Baker – einer der größten Vulkane (letztmals ausgebrochen im 19.Jahrhundert) – ist wg. des Gegenlichts kaum fotografierbar, da hilft selbst das Wegschneiden der Hand und massive Nachdunkeln des Fotos wenig. Und das wird sich die nächsten Stunden auch nicht wesentlich ändern.

 

 



Egal trotzdem GEIL – ein letztes Foto oben auf dem Parkplatz (und natürlich noch diverse andere später beim Runterfahren –ich will Euch aber nicht zu viel zumuten, nicht dass ich noch Ärger kriege, weil Ihr stundenlang bei der Arbeit Bilder guckt).

 

 

 

 

 



Ach ja, beim Teich, der mir das erste WOW entlockte, natürlich noch mal gehalten und an der Straße langgeschlichen. Das gefiel mir fast besser mit den roten Sträuchern als das vom Mirror-Lake.

 

 

 

 

 

 

 

 





Viele Meilen vor Seattle, das ich komplett durchfahre, erspähe ich dann in der Ferne das morgige Tagesziel.


An der Autobahn gabs noch ein Geschäft für groß gewachsene, gut gebaute Männer. Ein paar Polo-Shirts ausgesucht. Fragt mich die Verkäuferin, ob ich die anprobiert habe. Nein (weil ich kenne meine Größe). Breitet sie das aus – boah, habe ich abgenommen, da passe ich zweimal rein! Noch mal umgeshoppt und dann weiter ins Hotel.


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