Die Planung:

Einmal den Mount Rainier umrunden ist das heutige Ziel - natürlich nicht nur umrunden, sondern auch rein in den Nationalpark. Der Mount Rainier, der mit knapp 4.400 m die höchste Erhebung der Kaskaden ist, bricht ja immer mal wieder aus (letztmals 1963), wollen wir mal hoffen, dass ich weg bin, wenn er hustet.

Infos: Mt. Rainier NP auf WIKI

Und das wurde tatsächlich draus:

Spät ist es geworden gestern abend bzw. besser sogar heute morgen, nachdem ich sehr spät drin war und dann noch getextet hatte. Trotzdem heute morgen normal wachen und dann auch so gegen 8 aus dem Haus.

Normal gucke ich mir ja immer abends noch bei einem Bierchen in aller Ruhe den nächsten Tag an. Den 1. POI im TomTom wählen, die Karte und die angedachten Ziele angucken und 1 oder 2 Reiseberichte durchblättern. Heute geht’s „nur“ (im Sinne von Anzahl) zum Mt. Rainier Nationalpark, einem anderen Vulkan. Mit 4.391 m der höchste in den Cascaden und der höchste in Washington. Zuletzt gespuckt hat er vor ca. 140 Jahren. Bei Nationalparks habe ich mir entweder immer das Visitor Center (wenn der Park nur 1 Straße hat) oder bei mehr als 2 Ausgängen alle Ausgänge mit Zusatzbezeichnungen wie Ost/West etc. als POI angelegt und dann führt mich TomTom da hin. Eine detaillierte Karte habe ich im PC –lieber fahren tu ich aber natürlich mit der Karte, die es am Parkeingang fast immer gibt (weil die kann man auch mal aus der Hand fallen lassen, wenn ein Bär die Straße kreuzt).

Also Mt. Rainier ausgewählt und los geht’s- liegt ja gleich vor der Haustür. Die Sicht beträgt so zwischen 30 und 100 m –Tacoma ist eine Hafenstadt und da zieht dann eben der Nebel rein. Aber TomTom kennt den Weg auch ohne was zu sehen und führt mich sicher aus der Stadt (sogar anders als erwartet, weil auf der EInwändelungsspur des Highways, wo ich eigentlich lang hätte wollen, ein Unfall mit einem ziemlichen Stau ist, den ich sehe, als ich hier wieder auf die eigentliche Strecke stoße). Irgendwann hinter Tacoma lichtet sich der Nebel, schön ist es (den ganzen Tag sonnig, kaum Wolken, morgens beim  Start 8 Grad, oben im Mt. Rainier immer noch 17-22 Grad).

Komisch irgendwie kennt TomTom einen anderen Weg als die Verkehrschilder. Nochmal geguckt. Nochmal die Route von TomTom mit der Washington State AAA Karte verglichen – nee passt. Also weiter! Irgendwann gibt es Bauarbeiten an der nicht mehr so schönen Straße (gefühlt 5 Schlaglöcher bwz. –wellen je m²). Aber es stimmt immer noch und es gibt auch Schilder … Meilen bis zum Nationalpark. Der Weg wird schlechter. Schlimmer noch aber ist die Sicht. Aus dem strahlenden, noch einigermaßem tiefem Gegenlicht rein in den Wald, da kann man zunächst kaum mal 1 m weiter gucken, bis sich die Augen trotz Sonnenbrille wieder gewöhnt haben. Von daher immer schön langsam und auf die Straße geguckt, nicht dass da ein Biker oder Fotograf ist. Da hätte ein Grizzly mit einer tollen Frau auf dem Rücken 5 m neben der Straße sein können – ich glaube ich hätte die nicht gesehen.

Als dann statt des erwarteten Visitorcenters so eine Selbstbezahlstation kommt, werde ich nachdenklich. Mal das Netbook hochgefahren. Ich bin zwar im Nationalpark angekommen, aber kurz vor dem Mowich Lake im Nordwesten des Parks. Irgendwie habe ich das anscheinend mit dem St. Helens verwechselt, da gibt’s ein Visitorcenter im westlichen Teil, das ich besuchen will. Wo ich schon mal hier bin, gucke ich mir den See mal an. Nett – aber wg. Gegenlicht kaum ohne großen Aufwand und Nutzen fotografierbar. Also zurück. Nach ca. 2 ½ Stunden bin ich wieder da, wo ich falsch abgebogen bin und folge brav den Verkehrszeichen.

Dann im eigentlichen Park habe ich irgendwie nicht richtig Lust – von daher nur wenig gemacht. Keine Ahnung, ob es an der gestern und heute zu viel auf dem Kopf abbekommenen Sonne, dem schlechten Tagesbeginn, der Müdigkeit wg. des gestrigen Tags oder dem Umstand liegt, dass vieles ähnlich ist wie im Mt. Baker (ich würde fast sagen, sogar weniger gut – aber das liegt vielleicht auch an meiner heutigen Einstellung und dem Umstand, dass es sich sehr zum letzten Ziel gestern ähnelt – vielleicht würde ich es geiler finden, wenn ich zuerst im Rainier gewesen oder ein paar Tage dazwischen gewesen wäre).

Nach der langen Vorrede gibt’s auch noch ein paar Fotos.

Sunrise Lake von oben




Da bin ich in 4 Tagen – noch ein schneebedeckter Vulkan.




Mt. Rainier vom Sunrise Viewpoint aus



Am Weg zum White River Campground – war zwar geschlossen, wg. Bauarbeiten war der doch auf. Habe ich am River im Schatten geparkt und auf einen zu spät kommenden Lachs gehofft, der einen hier im Park nicht vorhandenen Grizzly ins Maul springt. Träumen kann man ja mal. Das Wasser rauschte schön. 30 Minuten später war ich wieder wach.


Zwischendurch

 



Reflection Lakes im Wind und daher dem Namen nicht gerecht werdend

 



Paradise

 




Beim Trail of the shadows




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