Dienstag, 06.10.2015

 

Komische Ideen kamen mir über Nacht. Es hat mir doch gestern doch so ausnehmend gut gefallen im White Sands – was wenn ich das heute noch mal mache (also jetzt nicht morgens, sondern zum sunset und evtl. sogar etwas länger als gestern) und dann in eins durchfahre zum Hotel in Albuquerque. Mal gucken, was der Tag bringt.

 

Erst mal bringt er nicht den eingeplanten Sonnenaufgang, weil a) ist der Park noch zu und b) ist es ziemlich bewölkt, wenn auch trocken. Daher noch mal umgedreht (so halb hatte ich ja drauf spekuliert, so um 6:30 Uhr vorm Tor zu stehen, mehr als da stehen kann man ja nicht).

 

So gegen 9 dann erst aus dem Hotel nach White Sands. Immer noch stark bewölkt, jedenfalls dummerweise vor der Sonne – die Wolken ziehen vor der Sonne durch über die Berge rein und lösen sich dann auf. Gibt zwar nen schönes Blau am Himmel – aber kein Weiß im Gips. Nur der Fussel ist schon wieder da!!! Ist irgendwie ein total anderes Bild als im Sonnenschein – wirkt auch irgendwie gar nicht so geil wie gestern. Nach einem Hoodoo gesucht, aber nicht wirklich was schönes gefunden (so vor 10 Jahren bei meinem 1. Besuch hier, gabs da mal nicht richtig großen tollen – nicht wiedergefunden, wahrscheinlich hat ihn der Wind zerlegt bzw. zugeweht). Ab und an kam die Sonne durch – meistens da, wo man gerade nicht war – sah schön aus am Horizont. Und haste mal Sonne, biste direkt in den Dünen und weit und breit keine Pflanze. So kurz vor Mittag dann raus aus dem Park, getankt, kurz zu Taco Bell und weiter geht’s.

 

 

 

 


(so sah es meistens aus)

 

 

 


(und das wäre so die Wunschvorstellung gewesen - nur eben noch mit bunten Pflanzen)

 

 

 

 

Die Weiterfahrt zieht sich und zieht sich. Kurz noch beim Valley of Fires, einem Lavafeld, abgebogen und dann weiter Richtung Norden.

 

 

 

Irgendwann geht einen die Monotonie auf den S…. . Immer dasselbe Bild, immer dasselbe Tempo und keine Kurve, um mal wenigstens  die Arme etwas zu bewegen.  Immer nur stur geradeaus – finde ich ja im gewissen Umfang toll, so ne Strecke geradeaus die endlose Weite spüren, aber heute zog es sich. Kurz über einen Abstecher zu Billy the Kid nachgedacht, aber das ist dann doch etwas außerhalb des Weges.

 



Stattdessen links rein, 20 Meilen geradeaus, ne Rechtskurve, 20 Meilen geradeaus. Ich überlege gerade, ob ich nicht mal kurz ein freiwilliges Nickerchen machen, bevor ich das unfreiwillig tue, da bin ich am Ziel. Gran Quivira, eine von drei der Salina Pueblo Missionen.  Das sind alte spanische Missionen, die im 17. Jahrhundert bei Indianerdörfern errichtet wurden, um die Ureinwohner fremden Religionen zu unterwerfen (andere sagen missionieren). Trotzdem schön das Gebäude und beeindruckend groß – und einen tollen Blick hatten die sich ausgesucht.

 

 

 

 

 

 

Die 3 Missionen schließen um 5 – bleibt eigentlich nur noch Zeit für eine – ich entscheide mich Quarai, weil ich natürlich weiß, dass die noch beeindruckender ist (außerdem liegt sie auf dem Weg nach Albuquerque – das andere wäre ein Umweg gewesen). Obwohl ich kurz nach 4 da bin – „oh wir schließen um 5“! ??? Wie gesagt toll ist es hier, aber nach 40 Minuten bin ich auch durch, will doch nicht jeden Stein einzeln fotografieren.

 

 

 

 

Auf dem Weiterweg auf den Salt Missions Trail. TomTom meint, mir ganz am Ende der Strecke einen Stau anzeigen zu müssen – komisches Gefühl, nach 10.000 km mal wieder so eine Meldung zu sehen. AAA meint in der Karte, dass das eine ganz besonders tolle Route mit tollen Ansichten ist. Ich sage es mal positiv: Schöner als der Weg bis Gran Quivira war es auf jeden Fall, aber interessante Ortsdurchfahrten gibt’s hier. Villa neben Abbruchhaus neben Wohnwagen neben Villa…..

 

Kurz vor Albuquerque gibt’s so komische Wolken, dunkel und da kommen immer so weiße Striche raus! Noch im Trockenen ausgestiegen und eingecheckt. Direkt vorm Eingang eingeparkt – als ich den Koffer, die Dreckwäsche, das Bier und die Fotoausrüstung in 3 kurzen Gängen á 5 Meter unterm Vordach habe, bin ich klatschnass. Egal ist sowieso Wäsche angesagt.

 

 

 

 

 

Die Tagestour:

 

tatsächliche Fahrleistung: 473  km


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