Montag, 16.09.2013
Die Sonne scheint und wird auch für den Rest des heutigen Programms nur vereinzelt von einzelnen Wolken verdeckt. Da ich ja WiFi nutzen wollte und das nur in der Snow Lodge nutzen kann (selbst auf dem Parkplatz davor ist das Netz schon wieder weg), genieße ich das erste ausgiebige Frühstück (ansonsten bin ich ja Selbstversorger).

 

Heute soll der Nordwesten das Ziel sein; da die Sonne und der Wind aber einigermaßen passen, erst einmal den Hügel hinterm Prismatic rauf. 3 Fotostopps gemacht (will heißen: meinem Astralkörper eine Pause gegönnt). Diesmal hatte ich den 2. Hügel gewählt, der ist allerdings stärker bewaldet, so dass man nicht immer einen schönen Überblick hat.

 

Während ich so am Madison langfahre, sehe im Augenwinkel (man hat ja immer - in der Reihenfolge - ein Auge links und rechts der Straße, ein Auge auf der Straße und ein Auge im Rückspiegel, damit man weiß, was hinter einem ist, wenn man plötzlich anhalten muss - von daher lasse ich speed-limit-fahrenden Verkehr auch gerne vorbei) etwas in den Madison fallen. War natürlich nicht möglich, rechtzeitig abzudrücken - den Abflug des Osprey habe ich aber noch erwischt.

 

Dann bißchen durchs Tal gefahren und die Aussicht beim Mittagessen (es gab Apfel) genossen. Leider zu lange genossen, etwas weiter Autoauflauf. Nachdem ich endlich parken konnte und da war, verzog sich der Grizzly gerade in den Wald. Das Foto vom rechten Hinterlauf erspare ich Euch mal.

 

Mammoth Hot Springs gefällt mir immer wieder - und wie immer bin ich spätnachmittags da, so dass einiges im Gegenlicht liegt. Monsieur lag mit einem Teil seines Clans direkt am Parkeingang, die Masse der Menschen interessierte eher die Herde als der Park - ich hatte die Herde ja schon vorgestern fotografiert und erspare mir daher weitere Bilder und zeige Euch lieber zwei andere Bilder:

 

 

 

Nach einem kurzen Zwischenstopp an einem der vielen Wasserfälle

ging es weiter ins Lamar Valley (und diesmal ist es tatsächlich das Lamar, gestern hatte ich ermüdet das Hayden doch zum Lamar gemacht). Nach einigen Büffelherden und Pronghorns (wie so was aussieht, wisst Ihr ja inzwischen, von daher keine weiteren Bilder) auf einmal wieder riesiger Autoauflauf - ca 50 Linsen am Straßenrand, die teurer, dicker und länger sind als mein Canon 2,8/75-200 oder mein Sigma 150-500. Am linken (das wird nachher noch wichtig) Straßenrand geparkt und einen einzelnen Büffel fotografiert. Nur war der diesmal schon tot (Mitfotografen sprachen davon, dass der seit vorgestern hier liegt).

 

Warum erzähle ich Euch das denn überhaupt? Mama war mit ihren 3 Kleinen kräftig am futtern. Leider in weiter Entfernung (der ein oder andere geübte Blick wird ja schon auf dem Vorbild die Grizzlys erkannt haben), so dass selbst der Konverter, der im Übrigen dazu führt, dass Autofokus flachfällt - von daher sorry für das leicht unscharfe Bild, aber Chronistenpflicht - nicht dazu führte, dass man nah genug ran kam.

 

So nach ner guten Stunde dann genug gefressen, die vier begaben sich zum Trinken zum Fluß. Dummerweise nicht dahin, wo die Fotografen auf der anderen Straßenseite auf sie warteten, sondern weiter links zum Fluß, wo der eine Biegung macht und nicht mehr an der Straße liegt. Habt Ihr schon mal 200 Leute ihre Kameras abbauen, den Hügel hinuntergehen und dann lossprinten sehen? Egal ich war ziemlich weit rechts (weil ich dachte, dass passt mit dem Gegenlicht besser) und habe die 4 dann nur noch erwischt, als sie sich schon wieder von dannen trollten.

 

Dann etwas weiter gefahren und nach einigen Kilometern wurde es gelb - nee nicht am Horizont, sondern eine Lampe leuchtete auf. Wir kommen jetzt zur Begründung, warum ihr Euch merken solltet, dass ich am linken Straßenrand geparkt habe. Das linke Hinterrad völlig flach. Reifen gewechselt und mit Tempo 15-20 mit dem schmalen Notreifelchen ins Hotel am Old Faithful zurückgeschlichen. Unterwegs noch den Sonnenuntergang fotografiert (das war sogar noch im Lamar) und dann gegen 10:30 angekommen. Kaum angekommen, ging das Gewitter los - aber nur in der Ferne.

 

 

 

Endlich wieder unter den Lebenden!! Es gibt noch WIFI in den USA

 

Dienstag, 17.06.2013

 

Nach der Hiobsnachricht gestern abend, erst einmal in den Yosemite-Führer geschaut. 4 Reparaturwerkstätten gibt's im Yellowstone - eine ist 500 m weg. Gleich am frühen Morgen da hin - der Mechaniker war noch nicht mal da. Als er kommt, hat er den Reifentyp nicht und kann ihn auch nicht kurzfristig besorgen (schließlich wil ich morgen Abend in Vernal sein). Er hat noch Kontakte in West Yellowstone probiert - Fehlanzeige.

 

Bleibt als dichtester Ort Jacison. Telefonbuch geschnappt - keiner hat den Reifentyp da, einer kann morgen um 8:00 liefern - der Rest übermorgen bis nächste Woche. War klar, wer das Rennen gewinnt. Reifen bestellt.

 

Dann erst einmal in die benachbarte Snow Lodge zur Internetrecherche: fahre ich schon heute (cancle also die letzte Nacht in Yellowstone und übernachte in Jackson) oder bleibe ich bis morgen und fahre frühmorgens los. Billigstes Hotel in Jackson kostet 250 - Entscheidung gefallen.

 

Zwischenzeitlich ist ein ziemliches Gewitter aufgezogen. Ein Parkranger steht vor der Tür und achtet drauf, dass alle unter Dach stehen (gab da eine Reisegruppe, die wollten unbedingt zu Old Faithful - na ja hatten eben keine Zeit - seeing America in 7 days). Ich weiß jetzt nicht, ob ich als Flachlandtiroler das nicht so gewohnt bin, aber einige Male hat es fürchterlich gerumst. Gegen 13 Uhr war der Spuk vorbei.

 

Da es aber nicht so richtig aufgeklart ist und ich vor allen Dingen den Ersatzreifen weiter strapazieren wollte (man muss sich das mal vorstellen: 3 Reifen sind 250/50 und der vierte ist ein Mountainbike-Reifen), habe ich Daten gesichert, das neueste Buch aus der Julia Durant-Reihe gelesen (der Mörder ist KLICK) und die Kameras gereinigt.

 

Fotos gibt's keine