Planung

Ganz viel ist für diesen Tag nicht geplant. Mit der Bahn gehts Richtung Hamburg, von wo der Flieger über London nach Las Vegas geht. In Las Vegas steht dann nur noch Auto abholen und raus aus der Stadt (Las Vegas ist echt nicht meins - und außerdem habe ich am nächsten Tag die längste Tagestour vor mir, von der ich noch ein paar km abschneiden zu können) an.

 

Und so sah es tatsächlich aus:

 

Freitag, 08.09.2017 oder ich bin doch wesentlich sportlicher als ich aussehe

In aller Ruhe geht es morgen mit der Bahn Richtung Hamburg, diesmal habe ich gecheckt, wo der Fahrstuhl ist, damit ich Rolltreppen, die grundsätzlich im Gegensatz zur Richtung laufen, die ich gehe, umgehen kann und nicht die 2 Koffer und das 16 kg schwere Handgepäck (=Fototasche). Gut Zeit gehabt am Flughafen, die Waag ergibt jeweils 1 kg Untergewicht (also jetzt der Koffer). Der Flug ist wohl etwas spät, ca. ½ Stunde erwartet man, ich soll trotzdem rechtzeitig am Gate sein.

 

Natürlich rechtzeitig am Gate. 45 Minuten nach dem geplanten Abflug kommt der Flieger aus London, entlädt seine Gäste und wird dann erst mal gereinigt.  Mit etwas über 1 Stunde Verspätung geht’s los. So langsam mache ich mir Gedanken um die knapp über 2 Stunden Umsteigezeit. Die Gedanken werden nicht besser als die Meldung kommt, dass wir weil wir zu spät sind, noch mal eine Ehrenrunde drehen dürfen. Als es dann in den Landeanflug geht, erklärt der Stewart, dass ich auf einer Liste mit 10 Personen stehe, die auch alle nach Las Vegas wollen, so dass es doch noch klappen könnte, wenn ich mich beeile. OK ich sitze ziemlich weit vorne in einer Exit.

 

20 Minuten vor dem Abflug nach Las Vegas betrete ich englischen Boden. Sch… egal, Versuch macht klug und auch wenn ich nicht renne, weite Schritte kann ich (und da muss eine alte Frau erst mal gegen anrennen). Als einer der ersten am Shuttle, ich lasse die anderen aufholen, weil kein Shuttle da ist. Im Hauptgebäude zu Terminal 5 liege ich wieder vorne (ok, die anderen haben es nicht so eilig), nur 2 junge Mädchen sind vor mir. Ich bin ja eigentlich auf die mir bekannte, aber nie genutzte fast lane im Terminal fixiert und die beiden Mädchen strebend unwissend in Richtung  Terminal 3 (ausnahmsweise wissen wir schon, wo wir hinmüssen, sonst wird ja erst mal alles in 5 zusammengeführt und dann wieder verteilt).

 

Also hinterher.  Kurz darauf am Busshuttle treffen noch weitere Reisende ein, ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob es der richtige Weg ist, den Sicherheitscheck und die „Einreise“ zu umgehen, aber es ist die einzige Chance. Nach10 Minuten aufreibender Busfahrt (evtl. doch ein Fehler) Terminal bin ich wieder vorne mit dabei (fast lane an der Security, die es dann doch noch im Terminal gibt) und erreiche den Schalter. Der Flieger ist noch da!

 

Aber ich bin nicht auf dem Plan – man sagt, dass man für mich jemand anderes wieder aus dem Flieger holen müsste. Habe ich kein Problem mit, schließlich habe ich für mein Ticket mehr bezahlt als der für sein standby. Nach 5 Minuten die frohe Kunde, es klappt. Zwischenzeitlich sind weitere dazugekommen. Im Gate dann  die Überraschung: der Raum ist proppenvoll, die Hälfte steht. Zurück an den Schalter: das ist doch das Gate und nicht irgendein Vorraum. Nein es ist das Gate und man hat noch gar nicht mit dem eigentlichen boarden angefangen, weil es irgendein Problem gibt.

 

Nach einer Stunde geht’s dann los. Meine Schweißtropfen sind inzwischen getrocknet, die Luft im Vorraum hatte meine eigene Wallung noch gesteigert. Im Flieger Überraschung max. 75% belegt, aber es kommen noch welche. Die Boarding beendet Meldung kommt und 2 Reihen schräg vor mir sind noch 3 Sitze am Fenster nebeneinander frei. Die beiden direkt vor mir sitzenden jungen Mädels sind schneller und lassen sich in die Sitze fallen. Ich lasse mich in deren Sitze fallen (die hatten sogar noch einen freien Platz neben sich) und kann meine Beine unbehindert in alle Richtungen strecken (beim Fliegen sind ja meine langen Beine die Hauptproblemzone). Störend sind nur die beiden Damen vor mir, die die Sitze ganz zurückgelehnt haben und zur Filmmusik mittanzen. Wenn jetzt mein Knieschieben an deren Sitze gestoßen hätten, hätte ich denen was erzählt.

 

Ein super ruhiger Flug (nur über dem Land, dass meistens nicht mit zur WM darf) und über Grönland ruckelt es kurz und auch nur sanft. Irgendwie versucht uns der Kapitän, dann die Gegend um Page/Escalante näher zu bringen (leider ist es bereits dunkel). Nach der 7 oder 8 immer mal wieder ruckelnden Acht (sieht echt witzig aus auf dem Monitor) kommt die Meldung schweres Gewitter und schwerer Hagel in Las Vegas. Dann geht’s aber doch einigermaßen ruhig inzwischen 3 ½ Stunden verspätet zur Landung. Ich sitze fast ganz hinten – egal, habe ja nichts mehr vor.

 

Bei der Einreise sind die Automaten schon aus. 4 Personen regeln mit Bändern der Schlange den Zugang bzw. erlauben den Zutritt an die kürzeren Schlangen der 4 besetzten Schalter. Leider erwische ich den langsamsten Beamten – der flittert mit den Damen und will später von mir alles mögliche wissen, obwohl ich doch in ESTA alles mögliche brav eingepflegt haben. Schnell noch Fingerabdrücke und Foto machen lassen  und dann geht’s nach 20 Minuten weiter. Die beiden Damen waren vor mir, warteten aber brav auf einen Beamten, der sie ins Hinterzimmer führte.

 

Schnell noch zum Kofferabholen. Da ich als einer der allerletzten durch die Einreise bin (kam auch kein weiterer Flug mehr rein, sind die meisten Koffer schon weg, da braucht man nicht lange zu warten oder zu suchen. Beim Suchen hilft mir eine junge Dame, ob ich Herr Böder sei – ja – ich bin der letzte auf ihrer Liste der Koffer, die noch in London sind und zwar beide (und da macht man sich die Mühe, das zu trennen, falls mal ein Koffer verloren geht).

 

Die beiden jungen Mädels sind auch beim Abgeben einer Verlustanzeige, ich treffe noch weitere vom Hamburgflug. Nach ca. 1 Stunde bin dann dran. Es gibt 3 Alternativen: die Koffer sind auf einem Flug der Konkurrenz (glaubt die Damen aber selbst nicht dran, weil man den amerikanischen Konkurrenten nicht vertraut). Sie kommen ziemlich sicher mit dem nächsten Flug (das ist allerdings genau 24 Stunden später, weil man nur einmal am Tag London – Las Vegas fliegt). Die Koffer werden dann hinterher gebracht. Als ich morgen bin ich in Jackson, WY sage, sagt sie, das ist toll da – aber auch ganz schön weit. Das könnte Mittwoch oder Donnerstag werden, bis fedex die liefern. OK, da bin ich dann schon im Yellowstone.

 

Wir einigen uns dann drauf, dass ich Samstagmorgen anrufe (inzwischen ist es das – nach 4 Stunden Schlaf hat mich der Jetlag gepackt und ich schreibe erst mal), weil in den Koffern sind nicht nur Klamotten, sondern auch alle möglichen Kabel und selbst das Stativ. Ich habe nur ein einziges USB-Kabel dabei, mit dem ich das Handy aufladen wollte, dafür blieb aber keine Zeit, so dass ich das schon am Flughafen ausgeschaltet hatte, um Strom zu sparen.

 

Autoabholen ging schnell. Online eingecheckt bin ich ja. Ca. 10 SUV stehen da. 1 Ford Explorer Unlimited, sehr viele Huyndai Santa Fe, ein häßlicher Dodge und noch 1 andere Marke. Nach dem 1. Vorbeigehen entscheide ich mich für den Explorer. Reifencheck passt. Außenkontrolle passt. Innenkontrolle: sitzt da schon jemand und will den unbedingt haben und wartet nur noch auf seine Freundin, die auf Klo war.

 

OK es wird dann ein Santa Fe und zwar der einzige, der sowohl Sport (180 Meilen steht auf dem Tacho, habe ich irgendwas übersehen) und AWD als Beinamen trägt. Im Hotel angekommen (in Las Vegas regnete es noch) trifft mich kurz vor Mitternacht der Schlag: Ja bin ich denn in den Subtropen. Um Mitternacht noch an die 30 Grad.

 

 

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