Montag, 14.09.2015 was hätte das für ein Tag werden können!!

06:52 zu einer Zeit, wo ich normalerweise noch im Bett liege, mache ich das erste Foto vom Sonnenaufgang am Lake. Kalt ist es draußen - das Thermometer zeigt 32 F (also kein Problem, dass die Cabin keinen Kühlschrank hat - die Sachen bleiben einfach im Auto bei geöffnetem Kühlboxdeckel - hält den ganzen Tag vor).

 

 

Der erster Rudelauflauf gilt 1 Hirsch auf nen 500 m entfernten Berg - das gibt's in Mamooth einfacher und besser.

 

Also weiter: 3 Grizzlys und 2 Schwarzbären grasen in der Ferne - also vom Hügel, auf dem wir stehen über den Fluss, über dem Nebel aufsteigen (warmes Wasser trifft auf eiskalte Luft) bis zum anderen Hügel sind es so etwa 1.000 m. Beste Möglichkeiten also im Morgengrauen durch den Nebel durch zu fotografieren. Hier der Beweis:

 

Und hier der vergrößerte Ausschnitt mit einem der Bären

 

Tatsächlich sind sie aber da, was ein Blick durch die Kamera meines Nachbarn beweist - so'n 1200er Tele mit guter Lichtstärke ist schon ne feine Sache. Also liebe Familie: Ich verzichte dann die beiden nächsten Jahre auf Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke (der Preis liegt bei 400 € - für eine Woche Ausleihen!).

 

Da mir das ganze nicht so gefiel, habe ich nen paar Fotos vom aufsteigenden Dampf gemacht. Nett - fehlen nur die durchs Wasser schreitenden Büffel.

 

Die gibt's etwas weiter - einfach nur saugeil - innerhalb weniger Minuten sind > 100 Fotos gemacht. Leicht unter Adrenalineinfluss gehts weiter.

 

 

 

 

 

Dann steht ein Reisebus vor mir auf der Straße - in den Seitenstreifen zum Vorbeigucken - steht 5 m vor mir ein Kojote. Normalerweise nehme ich bei Stau ja erst die Kamera in die Hand und bremse dann. Diesmal nicht - und dann auch kein Sicherheitsfoto durch die Frontscheibe, sondern versucht, durchs Seitenfenster zu fotografieren. Für den Hügel, wo der Koyote eben noch drauf stand, hat es gereicht.

Kurz hinter Canyon Village graste wieder der Grizzly hinten auf der Weide im hohen Gras. Denn hatte ich ja schon fotografiert. Ich hatte etwas von einem Teich gelesen, in dem es evtl. Biber gibt (lt. offizieller NPS-Homepage). War aber tote Hose - noch etwas am Madison geguckt, ob man da vielleicht (in den nächsten Tagen) Büffel im Wasserdampf mit Rückenlicht fotografieren kann. Passt aber auch nicht so richtig - außerdem gibts da nicht so viele Tiere. Den Anblick vom Madison genossen und dabei nen kleines Mittagsschläfchen gehalten. Als ich wieder wach bin, sind Wolken hereingezogen.

Dann habe ich den Norden weiter abgeklappert. Mammoth Hot Springs hatte ich bisher aus Zeitgründen nicht so intensiv erkundigt - in früheren Jahren (Yellowstone in 1 1/2 Tagen) bin ich eigentlich nur kurz die Upper Runde abgefahren und die vordere Sinterterrasse angeguckt. Diesmal will ich mir alles angucken. Alles abgelaufen. Fazit: Früher als richtig gemacht. Nach dem Highlight ganz vorne folgen als nächstes 2 Terrassen oben (die lohnen sich allerdings) - weiter unten hat mich eigentlich nichts mehr beeindruckt. Eigentlich hinterließen ansonsten nur die Treppenaufstiege Eindruck.

 

 

 

 

Noch kurz nen Wasserfall fotografiert

 

Der Petrified Tree war auch eher ne Enttäuschung (vielliecht war ich vom morgendlichen Auftakt aber einfach noch zu euphorisch. Von daher weiter und natürlich links Richtung östlichen Parkausgang abgebogen. Steht da kurz hinter der Abfahrt Tower-Roosevelt nen Rangerauto. 100 m weiter noch eins mit ner Rangerin, die in den Wald hinaufspäht. Als treuer Gesetzesdiener natürlich sofort ne Notbremsung hingelegt, rechts rein in den Seitenstreifen und gedreht. Leider verschwindet Mama Grizzly mit ihren 3 Kindern übern Berg. Noch auf den unmittelbar daneben liegenden Rastplatz gefahren - war aber leider alles ruhig.

 

Lamar Valley war enttäuschend. Kein Stau - "nur" Büffel - und die einzigen haltenden Autos waren Angler oder Touris (so wie ich), aber keine Profi-Fotografen oder Tier-Auffinder.

Da es auch anfing zu regnen, Richtung Lake Lodge (vielleicht geht ja noch was im Hayden). Noch vor Village der nächste große Stau - Grizzly im Gehölz aber leider schon weg. Noch etwas gewartet, aber nichts tat sich außer dem Regen. Also weiter. Kaum im Auto losgefahren, rast der junge Grizzly mit einem Affentempo (echt Wahnsinn was der drauf hatte) direkt vor mir über die Straße. So schnell konnte man gar nicht zur Kamera greifen. Da ein Parken nicht möglich war, die hinter mir nichts mitgekriegt hatten und schon wütend hupten und der Grizzly auch schon im Gebüsch verschwand, bin ich frustiert weiter.

 

Nach Regen folgte Sonnenschein.

 

 

 

Und während ich so vor mich hinzählte, wie viele Grizzlys ich heute nicht in der Lage war zu fotografieren, gab's zum Feierabend doch noch ne schöne Tiersichtung: Famile Schwan mit ihren Kindern. So das war's dann aber auch - nach etwas über 12 Stunden mache ich das letzte Foto.

 

So langsam wurde es dunkel und es regnete weiter - also weiter in die warme Cabin. Am Ende vom Hayden lag noch nen totes Tier auf der anderen Seite vom Yellowstone River. Fraßen 2 Kojoten dran rum, die gaben so richtig Fersengeld als ein Wolf dazu kam. Doch noch nen bißchen fotografiert. Aber nu ist Feierabend

 

 

 

 

dachte ich - und dann steht in der Zufahrt zu meiner Cabin

 

 

 
Tatsächliche Fahrleistung:164  km

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Sonntag, 13.09.2015

Anschlussprobleme ist das erste Stichwort des heutigen Tages. Dass ich in den Lake Lodges nicht zwingend freies WiFi haben würde, war mir ja klar. Das 50 m hinterm Restaurant in meiner Cabin so gar nichts incl. Netzempfang möglich ist, hätte ich nun nicht gedacht. Von daher den Plan leicht geändert, um auch telefonieren zu können. Also auf Richtung Old Faithful (für die Unwissenden: das sind so etwa 60 km zu fahren). Aber selbst auf dem Parkplatz vorm besten Hotel des Parks: NIX. Mal im Shop gefragt - Netz gibts hinten auf dem Bordwalk. Tatsächlich - da kann man telefonieren. Schnell noch mal abgemeldet für die nächsten Tage. By the way: das Foto des Tages wird ja später dieses - mitten im Hayden Valley (eigentlich wollte ich ja nur von Bryan Adams auf Rolling Stones wechseln) NETZEMPFANG.

Zurück zum Tag: Wo ich schon mal bei Old Faithful war, habe ich mich auf die Socken gemacht. Alles abgelaufen - nach 4 Stunden bei erst bedeckten Himmel und später strahlender Sonne sah die Ausbeute so aus.



(Old Faithful Inn)

 

 

 

 


(Osprey)

 

 

 


(Morning Glory Pool - einer meiner Lieblingspool im Park)

 

(Old Faithful - der höchste im Park)

 

Weiter dann Richtung Norden - das ein oder andere bekannte links liegen lassen - auch weil es überall brechend voll war - und ich erst beim Old Faithful schlechte Erfahrungen gemacht hatte: 30 m vor mir ne Gruppe - 30 m hinter mir ne Gruppe - und unterhalten wird sich nicht in den Gruppen, sondern zwischen den Gruppen!

Selbst bei so einem unbekannten Ziel wie Fairy Falls parken ca. 50 Autos noch an der Straße - keine Ahnung wo die alle hinwollen. Etwas weiter gefahren - Hmmm hinter dem Hügel, wo ich sonst immer hoch bin, gibts nen unbewaldeteren, stammloseren und kleineren - mal gucken. Heute war das Wetter sowieso zu kalt und der Wind kam aus der falschen Richtung.

 

Am Madison River nen bißchen gechillt und gleich beim Rauschen des Wassers 15 Min. weggewesen. Noch mal kurz auf dem 6-Mile-Drive das Wasser angehalten.

 


(samtiges Wasser - lange Belichtungszeit mit Graufilter)

 

Dann noch mal Richtung West Yellowstone raus. Außer nen paar Hirschen und Büffeln gabs nicht so viel zu sehen. Nur die Horde Asiaten, die sich gegenseitig in der bekannten Flußkurve knipsten, während auf der anderen Straßenseite ne Herde Elks weidete, war noch erwähnenswert.

 

Also langsam zurück Richtung Hayden Valley gezockelt. Kurz hinter Norris auf einmal Massenstau von ca. 100 Autos - das kann nur Gutes bedeuten. Glücklicherweise fährt gerade vor mir jemand weg - als ich dann am Ort des Geschehens bin, sehe ich den Grund: auf einer Wiese grast in ca. 500 m Entfernung ein Grizzly im hohen Gras (naja aber seinen Buckel sieht man mal ab und zu). So spannend fand ich das jetzt nicht, von daher weiter.

 

 

 

Im Hayden Valley selber graste ne Herde Büffel - außerdem machte jemand auf nem Parkplatz kund, dass auf der anderen Flussseite nen Grizzly gesehen wurde. Abgesehen davon, dass das auf dem Kontrollfoto nen Büffel war, war es heute fürchterlich windig, so dass selbst ein Stativ nicht geholfen hätte - ich bin dann mal weiter Richtung Ostausgang (im Photographing Yellowstone ist da abends Bärensuche und Sunset vom Lake Butte Overview empfohlen.

 

 

 

 

 

 

Kaum am Lake angekommen, stehen da einige Autos - die Insassen stehen ca. 250 m an einem Fluss. Auf der anderen Seite des Flusses soll ein Grizzly sein. Da ich nichts sehe und mir das zu aberwitzig vorkommt, bin ich dann weiter. Oben auf dem Lake Butte konnte ich mir das auch nicht so richtig mit dem Sonnenuntergang vorstellen - da guckste doch voll in die Sonne - was willste denn da fotografieren??

Also wieder zurück. Mal den Steamboat Point von hinten zu fotografieren, schien mir ne interessante Idee.

 

An der vermeintlichen "Grizzly auf der anderen Flussseite"-Stelle stehen nicht nur noch Fahrzeuge, sondern auch ein Ranger. Also doch Grizzly-Alarm, aber weit weg im Halbdunkeln und so konnte ich mich entscheiden, ob ich links den Sonnenuntergang oder rechts den Grizzly fotografiere.

 

 

Tagesstrecke

 
Tatsächliche Fahrleistung: 325 km

 

  Samstag, 12.09.2015                             Montag, 14.09.2015

 

 

Samstag, 12.09.2015

Wieder etwas länger geschlafen - der Sonnenaufgang aus dem Fenster auf den See ist zwar nett, lohnt aber das Foto nicht (Fenster und Fliegengitter waren nicht wirklich zu öffnen - ob die Angst haben, dass jemand aus dem 1. Stock springt) - egal, das Frühstück war ok (mehr als nen Kaffee, nen Toast und ne Marmelade), von daher habe ich es mal genossen.

 

Erster Programmpunkt sollte der Chief Joseph Highway sein - war ich vor 4 Jahre nachts schon mal gefahren, sah auf dem TomTom ganz kurvig aus. Da gab's auch ein paar schöne Ecken.

 

 

 

 

 

 

Als nächstes stand "evtl. rechts abbiegen" auf dem Programm - also auf den Beartooth Highway - da hatte ich mir auch nen Wasserfall als POI gesetzt. So kurz vorm Wochenziel noch nen Umweg fahren?? Hmmm???  Merke: Zukünftig besser vorbereiten. Der Programmpunkt hätte heißen müssen "UNBEDINGT rechts abbiegen".

Der Beartooth Highway entpuppte sich im weiteren Verlauf als ein absoluter Anwärter auf eine meiner Lieblingsstraßen (neben CcR und HitRR). Erst schien noch "alles normal". Dann habe ich nen Hinweis auf den Clay Butte Aussichtspunkt. Also mal hoch da auf der Gravelroad. Schönen Ausblick hat man von hier oben!

 

 

 

 

Dann weiter zum Wasserfall - der lag im Dunkeln und fiel daher der Massenzensur zum Opfer (< 25 Bilder/Tag). Hmmm? Weiterfahren und den selben Weg zurück????

 

Weiterfahren!!!

 

4 schöne alte Autos haben den Pass auch genommen - 3 mittelalte Damen auf dem Fahrrad auch!! Trotz der erstaunlichen Leistung der Damen spendiere ich aus optischen Gründen mal ein Foto eines Autos.

 

Der Namensgeber des Passes - und kalt ist es hier oben.

 

 

 

Schön wars - ein echtes Highlihgt dieser Beartooth. Ich weiß jetzt nicht, ob ich bei 3 Tagen Yellowstone hier extra raus fahren würde (dazu ist der Weg ja doch weit), aber das ist in meinen Augen auf jeden Fall die schönste der Zufahrten zum Yellowstone (wobei ich die nördliche nur bis Gardiner kenne).

 

Noch mal kurz nen Abstecher nach Montana zum Tanken gemacht (na ja über Cooke City ist der einzige weitere Weg) und dann am Yellowstoneeingang erst mal nen 2-Jahres-Ticket genommen (im Ausgleich dafür, dass das ca. 80% billiger wird als die Gesamtkosten aller geplanten Parks gilt das statt Tage oder Wochen wie normal 2 Jahre)

 

Im Lamar grasste in der Ferne eine Büffelherde - da es schon 2 Uhr war, habe ich mal gevespert und den Anblick genossen.

 

Leider - denn wäre ich weiter gefahren, hätte ich den hier nicht nur aus 50 m Entfernung von hinten gesehen, sondern von vorne und dann die Straße direkt vor mir überquerend. Naja wir wollen nicht unzufrieden sein, so'n Grizzly am ersten richtigen Urlaubstag hat schon was.

 

Ich merkte schon bald, dass viele Amis das schöne Wetter (84 Grad F und nur selten mal ne Wolken) am Wochenende nutzten, um in den Yellowstone zu kommen. War ganz schön voll hier - ich habe mich dann eher für die nachrangigen Ziele entschieden - also auf Richtung Norden. In Mammoth stand Seine Majestät mit seinen Damen schon am frühen Nachmittag im Schatten - bin vorbei zum Nordausgang gefahren, weil ich mir mal das Nordtor angucken wollte. Leider wurde da gearbeitet - ja ich weiß, das wirkt schief, aber wenn ich mich frontal davor gestellt hätte, hätte man die Baumaschinen mitten im Tor gehabt.

 

Wieder rein in den Park, gleich am Eingang lachte mich ein Durchgangverboten-Schild an der Old-Gardiner-Road an - da wollte ich doch rein. Die junge Rancherin gefragt, ob das voll geschlossen oder ne oneway sei. War ne oneway! Also zurück nach Mammooth und dann die Straße gefahren. Schöne Ausblicke gabs von hier oben.

 

 

Dann der Rangerin zugewinkt und wieder zurück nach Mammooth, da lief wie immer Gevatter Hirsch mit seinen Damen durch den Ort.

 

 

Weiter Richtung Hayden Valley, mal gucken, was sich da so rumtreibt (auf Pools und Wasserfälle hatte ich keine Lust, die Parkplätze waren auch alle gefüllt). Am Horizont zeigte sich eine schöne rote Wolke.

 

Wie schöne rote Wolke? Aus der Nähe: Da hat vor einigen Tagen der Blitz eingeschlagen und das Feuer wird nicht gelöscht, sondern bewusst und kontrolliert abgebrannt (ich mache mal jetzt keinen Biologieexkurs).

 

Im Hayden Valley gab's dann noch paar Büffel zu sehen - an einer Stelle warteten auch Leute, weil da vor 2 Wochen in 1 km Entfernung schon mal ein Wolf gesehen wurde - dafür bin ich heute zu Müde (die Höhe auf dem Beartooth und die Sonne haben ihr Werk getan).

 

 

 

Eingecheckt. Bemerkt, dass es selbst hier im Lodge Bereich nicht mal Telefonnetz gibt (muss morgen früh als erstes mal checken, wo es was zu telefonieren gibt - das beim Reinkommen frisch aufgeladene Handy hat sich über Nacht wg. Netzsuche schon wieder entladen) - und sofort eingeschlafen (nicht mal die Dose Bier zum Einschlafen ganz leergetrunken).

 

Die Tagesstrecke:

 
Tatsächliche Fahrleistung: 409 km

 

Freitag, 11.09.2015                       Sonntag, 13.09.2015                             Zurück zur Übersicht: USA 2015
 

 

Freitag, 11.09.2015

Früh um kurz vor 4 Uhr (also gegen Mittag MEZ) wache ich gejetlagt auf. Da ich nicht wieder einpennen kann, schreibe ich erst mal den gestern versäumten Tagesbericht. Als ich meine Zeilen (etwas länger, da es keine Bilder gibt), ins Netz stellen will: kein WiFi (für Deutsche: WLAN). Jetzt noch Rezeption gehen und sich ein neues Kenntwort holen?? Da drehe ich mich doch wieder auf die seite und schlafe noch 2 Stündchen.

So gegen 7 Uhr räume ich dann erstmal das Auto ein. Alles hat sein Platz, der Fotokoffer wird durch die Kofferbänder auf dem Beifahrersitz gesichert, so dass er nicht runterfallen kann. Vor allen Dingen wird der 2. Koffer, in dem die Stative, die Technik und die Schuhe waren, aufgelöst. Ab jetzt wird mit einem Koffer gereist. Auch eine Schmutzecke gibt es natürlich (im Gegensatz zu meinem Privatauto hängt da aber ein Abfallsack). Eigentlich praktisch wenn man alleine reist und ein großes Auto hat. Zusteigen lassen ist aber nicht.

Ziel des heutigen Tages ist ja, möglichst nah an den Yellowstone zu kommen. Da bin ich bisher 2x gewesen und bin von Westen (über West Yellowstone), Süden (vom Tetons), Südosten (Dubois) rein bzw. raus. Besonders schön soll ja die nordöstliche Anfahrt über den Beartooth sein. Die bin ich zwar auch schon mal gefahren, aber da war Nacht und von daher kann ich das bisher noch nicht selbst beurteilen. Nun kann man sich dem Yellowstone von Denver aus auf verschiedene Weise nähern: die einen pirschen sich in mehreren Tagesetappen ran und fährt in eins durch auf dem Highway durch nach Norden und biegt dann kurz nach Westen ab. Ich habe mich für ein Mittelding entschieden. Zwar in eins durch, aber erst etwas auf dem Highway nach Osten und dann gemütlich auf max. Landstraßen nach Norden.

Weil ich möchte unterwegs auch noch was von der Landschaft sehen und mal einfach schnell eine Notbremsung machen, um nen Foto zu machen oder ne Ansicht zu genießen. Geht alles nicht auf dem Highway. Und daneben vielleicht noch das ein oder andere kleine Highlight einstreuen.

Erstes kleines Zwischenziel war dann Seminoe Alcova Byway. Hier wird ein Fluss an mehreren stellen gestaut, um Strom zu gewinnen (daher gibts auch viele Leitungen zu sehen). Der Weg ist ca.100 km lang, davon sind das vordere und hintere Drittel asphaltiert - der Rest ist gute Gravelroad. Sicherlich hat mich der Umweg nen paar Meilen und über ne Stunde mehr gekostet. Aber gelohnt hat es sich auf jeden Fall. Tolle Landschaft und Tiere gabs auch zu sehen (wenn man nicht nur nach rechts und links guckt, sondern auch auf den Seitenstreifen, hätte man auch den Kojoten fotografieren können, der dann aber fotoscheu war und Fersengeld gab).

 

 

 

 

 

 

 

Nach den schlechten Erfahrungen in Vorjahren tanke ich ja immer grundsätzlich jeden Morgen oder Abend und bei längeren Touren auch schon mal, wenn der Tank erst halb leer ist. Hatte ich nach den wenigen km gestern nicht gemacht. Tank war 2/3 leer und ich komme nach Muddy Gap. Das ist so eine Ansammlung von 4 Häusern, aber da hier ein Kreuzung ist, gibts hier ne Tanke, die immer auf hat. Hatte ich auch schon mal getankt. Die Werbung stimmte - die Tanke war auf. Alle 4 Tankzäulen ließen sich jedoch nicht bedienen. Was nun? Ganz zurück nach Süden oder nach Norden und auf Lander oder eine der Ortschaften dazwischen hoffen. Richtung Norden natürlich! 3 Tankstellen gab's da früher auch mal (und die Werbung stimmte einen von weiten froh). Naja mit dem allerletzten Tropfen dann Lander erreicht. Glück gehabt.Sogar doppelt Glück gehabt - die hatten auch nen Liquorstore (zur Erklärung für alle nicht USA-Infizierten: die Amis trinken ja keinen Alkohol - jedenfalls nicht offiziell, daher gibts die meisten Sachen nur in Liquour-Stores). Die waren gut ausgerüstet. Mein Lieblingsbier (alkoholfreies Weizen) war zwar nicht da - aber nu haben die 2 6er-Packs Schöfferhofer Grapefruit (das ist mein Zweitlieblingsbier) weniger. Das ist gleich Kühl, von daher muss ich schneller tippen.

Auch die Weiterfahrt war toll - hatte mich ja ohnehin nicht für die kürzeste Variante, sondern für die mit den meisten Punkten (=schön lt. AAA) entschieden.

 

Noch kurz nen Abstecher zu den Gooseberry Badlands gemacht.

 

 

 

 

 

 

 

Kurz vor Sonnenuntergang kam ich dann in Cody rein. Gleich am Ortseingang liegt ein See - da liegt auch mein Hotel -ganz nett der Blick auf den See - nur jetzt leider schon dunkel.

PS: ich hätte noch einen kleinen Umweg von 24 km mehr fahren sollen - dann wären die ersten 1.000 km jetzt voll - heute waren es 863

 


Tatsächliche Fahrleistung: 863 km

     Donnerstag, 10.09.2015       Samstag, 12.09.2015                           Zurück zur Übersicht: USA 2015


Donnerstag, 10.09.2015

TAGESPLANUNG

Geplant ist der Weg zum Flughafen HH - der Flieger geht gegen 14:00 Uhr. Nach einem kurzen Zwischenstopp auf Island bin ich gegen 18:00 Uhr Ortszeit in Denver, Colorado. Dort erwartet mich ein Standard SUV mit ca. 1 m Bodenfreiheit und 6-Rad-Antrieb (na ja man kann ja mal träumen), aber Standard wird es schon werden. Dann wird noch etwas gefahren, geshoppt und dann gehts ins Bett.


Die Flugroute:

und hier noch die Karte mit der anschließenden Tour (das sind natürlich immer andere Maßstäbe)

 

UND WIE IST ES TATSÄCHLICH GELAUFEN?

 

Donnerstag, 10.09.2015

Mit der Bahn gehts zum Flughafen. Wieder mal zu früh bin ich da. Einen Schalter für icelandairs gibts bisher noch nicht- ist auch noch nicht ausgeschildert. Merkwürdig viele Deutsche stehen vor meinem Sitzplatz an,weil sie in den Iran wollen. 2 Stunden vorm Abflug wird aus Iran-Airs Icelandairs. Die Schlange ist lang - nur 1 Schalter auf - kann ja nur besser werden, wenn die beiden anderen Schalter auch aufmachen. 1 1/4 Stunde vorm Abflug kriege ich Bedenken und stelle mich auch mal lieber an. Als ich nach 40 Minuten dran bin, sind noch 3 Leute hinter mir. 
 
Merke: Die Kofferwaage zeigt beide Male 2 Kg zu wenig an - kein Problem, ich hatte 2x knapp unter 20 kg gewogen. Das eigentliche Problem wird glücklicherweise nicht gewogen. Der Fotorucksack ist nach meiner Waage 3 Kg zu schwer.

Der Abflug wird jetzt für eine Stunde später angekündigt, weil der Flieger noch nicht aus Island zurück ist. Gemütlich schlendere ich zum Gate und esse noch eine Bretzel auf dem Weg. Als ich am Gate bin, ist der Flieger schon da. Der Flug selber ist ruhig. Nach fast 3 Stunden Flug kommt Island in Sicht - leider sieht man nur die Brandung und 100 m "Strand" - der Rest liegt unter Wolken.

Eigentlich hatte ich 90 Minuten Aufenthalt - 60 Minuten angekündigte Verspätung und 20 zusätzliche Minuten noch angerollt. Eigentlich wird die Zeit für einen Interkontientalanschlussflug zu knapp - aber ich bin auf Island und sitze 12 Minuten nachdem ich wieder festen Boden unter mir hatte im nächsten Flieger.

Auch der mit 7 Stunden für mich kürzeste Flug in den Südwesten ever ist sehr ruhig. Island und Grönland liegen unter Wolken. Auf der Insel zwischen Grönland und Hudson bay gibt's Sonne - wir sind auch nicht so hoch- tolle Anblicke mit den Bergen und Gletschern. Der Rest Kanadas und North Dakota hüllen sich in Wolken.

2 Stunden vor der Landung geht meine junge amerikanische Nachbarin, mit der ich mir die 3-Reiher teile, zum 3. Mal aufs Klo. Als sie nach 20 Minuten immer noch auf Klo ist, spreche ich mal die Stewardess an. "Man hört sie noch" - sie lässt sich den gestrigen Tag durch den Kopf gehen. 5 Minuten vor der Landung ist sie wieder da.

Erstmals checke ich am Automaten ein, das an sich geht ratzfatz - wenn davor nur nicht das längste Anstehen ever in Denver gewesen wäre. Bei der eigentlichen Einreise ist die Schlange gewöhnlich lang. Die Fragerei dauert ähnlich lang - nur der technische Part fällt natürlich weg. Bei 50% der "Familien", wo es mindestens 1 Person nicht geschafft, das Foto oder was auch immer vernünftig zu machen (die wurden im maschinellen Ausdruck ge-x-t) ist die Warterei deutlich länger. Egal - nach einer Stunde bin ich durch. Und das Kofferband steht sogar schon. Meine beiden Koffer haben das kurze Umsteigen in Island auch geschafft.

Kofferwagen geschnappt - zum Autovermieter-Busparkplatz gerollt - kurz vorm Abfahren kommt mir glücklicherweise eine Idee. Merke: nach dem Koffereinräumen nicht die Jacke mit den Restpapieren (bis auf den Reisepass) und dem Handy im Kofferwagen liegen lassen.

Nach 10 Minuten Fahrt erst mal alle Annäherungsversuche abgewehrt. Es gibt 4 Varianten: nach intensivem Ausprobierem entscheide ich mich für die hochhakigste. Die ist gleichzeitig auch die wenigstbenutzte und hat die besten Schuhe und gibt bei der Nutzung die beste Töne von sich. Außerdem hoffe, dass sie am wenigsten säuft. Außerdem fühlte ich mich am Besten in ihr, was bei meinem  Körperbau nicht unwichtig ist.

Merker für EUCH: Bitte auch lange Texte aufmerksam lesen: Im Absatz davor war ich auf dem Weg zur Autovermietung!

 

 

Noch die ersten 100 km hinter mich gebracht - intensiv geshoppt (Merke: canned air ist Hochsicherheitsmaterial, wird verschlossen gelagert, von der Bedienung im Elektronikbereich des walmarts persönlich zur Kasse gebracht und erst dann übergeben - nebenan gibt's Maschinengewehre hinterher geschmissen - in einigen Punkten spinnen die Amis) - im Hotel eingecheckt - geduscht - hingelegt - noch nen Bierchen weggezischt - sofort eingepennt. Kurt nach 12 Uhr MEZ )also 4 Uhr Ortszeit) wach geworden - Bericht getippt.

Ich hoffe, ich schlaf noch mal ein.


Tatsächliche Fahrleistung: 111 km

 

Prolog                          Freitag, 11.09.2015                           Zurück zur Übersicht: USA 2015