Freitag, 09.10.2015

Schlecht geschlafen – erst die Party, dann die schlechte Hotelauswahl (war eigentlich an sich ganz gut und vor allen Dingen sauber – liegt aber verkehrsgünstig unmittelbar zwischen Autobahn, 2-spurigem Santa-Fé-Railway und Ortsdurchgangsstraße). Kaum auf der Autobahn auf dem Weg zur übernächsten Abfahrt, teilt MiepMiep mit, dass er heute keine Lust hat – äh Luft mehr in den Reifen hat. Shit. Gleich wieder runter und erst mal geguckt, sieht eigentlich alles ganz gut aus. Vorne rechts waren es nur 30 statt der 32 was auch immer – kurz nachgepumpt und der gelbe Reifen im Display war weg. Puuuh – glücklicherweise nur Schreck in der Morgenstunde.

Hauptziel heute soll der Chaco Canyon sein, eine Ansammlung alter Indianer-Pueblos.

Von 850 bis 1250 war Chaco der Mittelpunkt des zeremoniellen Geschehens, des Handels und der Verwaltung im prähistorischen Four Corner Gebiet. Man klinge ich gebildet heute – alles nur geklaut, wer mehr wissen will (und der Beitrag ist wirklich interessant): KLICK So den Wunsch einer nicht genannt werden wollenden Schwester um Aufklärung habe ich damit erledigt.

Angefahren bin ich von Süden über ca. 30 Meilen unbefestigte Strecke – der Sand war aber so befestigt, dass man super dahin rasen – äh gleiten konnte. War auf jeden Fall angenehmer als die Ausfahrt nach Norden, die war zwar kürzer unbefestigt, aber deutlich ruppiger. Von Süden musste man eigentlich nur bei cattleguards und kleinen Hügeln (man weiß ja nie, was dahinter passiert) aufpassen.

 


Natürlich habe ich im Park die Gebrauchsanweisung im Rahmen der mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten voll ausgeschöpft – also erst mal ab ins Visitor Center, der Besuch im Pueblo Bonita war schon morgens um 10.00 Uhr (schade, aber es gab für fast alle Orte kleine Trail-Infos, von man alles nachvollziehen konnte.

Hungo Pavi fandet ich schon echt spannend – wenn man sich vorstellt, wie alt das ist.

 



Dann das Chetro Ketl – ein noch beeindruckenderes Great House

 

 

 

 

 

 

 


Dann schnell noch ein paar Hieroglyphen fotografiert.

 



Und dann zur Hauptattraktion: Pueblo Bonito. Ich erinnere noch mal ans Alter (also jetzt nicht meins, sondern das vom Pueblo) und das Pueblo wurde bis zu 5 Stockwerke hoch gebaut. Fast 1 ½ Stunden allein hier geguckt, fotografiert, gesessen und dabei  nur genossen.   Leider waren die Indianer früher deutlich kleiner (und evtl. auch sportlicher) als ich. Jedenfalls ging mir die Tür so am Ende des Trails man knapp am Arsch vorbei. Entengang?? Nee! Auf allen Vieren durch wäre eine Möglichkeit gewesen – aber es hatte hier erst kürzlich geregnet, da hätte ich im Schlamm robben müssen. Also quittiert. Geil war’s trotzdem.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Pueblo del Arovo war auch ganz nett, aber kein Vergleich zum Bonito.

 

 



Von hier startet man ja auch zum Pueblo Alto Trail, man soll ja eine tolle Aussicht von da oben haben. Hatte aber paar Fotos vom Aufstieg (und damit auch leider Abstieg) gesehen – nee nee nicht mit meinen Knieen. Man beachte den kleinen Pfeil (dat sind Menschen und wie gewagt: unten bin ich)


Casa Rinconada war hingegen wieder ganz nett

 

 



Da konnte man auch noch weiter wandern oder was man so wandern nennt:


Nach 4 ½ Stunden noch zum Abschied den Fajada Butte:



Wie schon am Anfang gesagt: die offiziellere Zufahrt (für mich die Abfahrt) war auf 1 bis 2 Meilen (für die Leute, die da hinfahren: besonders nach der Flussdurchfahrt) deutlich schlechter als die Zufahrt von Süden – mag daran gelegen haben, dass es erst vor kurzem geregnet hat.

 (so noch ein Pferd für meine Nichten)



Zum Feierabend hatte ich mir noch den Angels Peak vorgenommen. Hatte ich schon 2013 im Dunkeln von Weiten gesehen. Der Wegepunkt (nach solch signifikanten Bergen haben sich ja früher die Siedler orientiert – TomTom gabs ja noch nicht) sah von weitem ganz nett aus. Völlige Fehleinschätzung, echt geile Badlands gibt’s hier schön bunt und riesig. Irgendwie kommt man auch nach unten (schließlich gibt’s da unten Ölbohrstellen); bei den beiden Stellen, wo es evtl. möglich ist, habe ich mich nicht getraut.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Tagestour:

 

tatsächliche Fahrleistung: 328  km


 Donnerstag, 08.10.2015           Samstag, 10.10.2015       Zurück zur Übersicht: USA 2015

Donnerstag, 08.10.2015

Ein trauriger und tragischer Tag – das 5. und letzte Mal steht in der Überschrift Donnerstag. Nächste Woche bin ich um die Uhrzeit bereits wieder zuhause. Also nur noch eine Woche Urlaub.

Heute gibt’s nur ein Ziel und dazu muss ich zurück nach Arizona. Ist ein ziemlicher Weg von Albuquerque aus, passte so aber am Besten in den Ablauf und wenn man bedenkt, dass mein morgiges Tagesziel nördlich von hier liegt, auch gar nicht mal ein Umweg – nur heute natürlich etwas zu fahren.

Frühmorgens noch mal ganz kurz gecheckt, ob ich ein zweites Mal zum Balloon Festival fahre - aber erstens war das gestern schon geil, zweitens macht das den Tag ziemlich lang und vor allen Dingen: dicke Wolkendecke. Und als ich kurz vor 9 loskomme, hängen immer noch dichte Wolken über Albu. Was für ein Glück, dass ich gestern da war.

 


Die ersten 2/3 der Fahrt nach Westen sind toll von der Landschaft – ohnehin ist die I40 in diesem Bereich einer der schönsten Autobahnabschnitte, die ich kenne.  Dann wird es wieder etwas langweilig.

 



Im Petrified Forest National Park angekommen war das Tagesziel des mir unbekannten Parks (2013 war das ja einer der Parks, wo man mich ausgesperrt hatte) einfach: Einfach jeden Viewpoint halten, gucken, Fotos machen und jeden Trail laufen, gucken, Foto machen, Pflanzen wässern (3 Liter verbraucht), Fotos machen.

 

Habe ich auch fast alles geschafft – nur  am nördlichen Visitor-Center vorbeigefahren (Hey, man ist ja schließlich allwissend – und weiß doch nicht, dass dahinter schon das erste tolle Holz liegt) und nur am südlichen Visitor-Center, da wo die vermeintlich langen Stämme liegen, nicht alles, sondern nur so ca. 2 km des ca. 5 km Traisl gelaufen (irgendwie waren die vermeintlich langen Stämme kleiner als die vorherigen, die Sonne kam nur noch selten durch und nach 5 ½ Stunden Rumlaufen war auch mal gut, außerdem hatte ich nach der letzten Sicherung vergessen, die Speicherkarte zu löschen und nu war sie mitten auf dem Trail voll).

 

 

 

 

 

 

Ohne Wasser:

 

Mit Wasser:

 

Blue Mesa:

 

 

 

 

 

 

 

 

langer Baum (leider mit Unterstützung):

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

so genug versteinertes Holz

 

 



Die Sonne geht kurz vor Gallup schlafen, von da geht’s morgen weiter.

 



Müssen einige Frauen eigentlich so eine verfluchte Lache haben? Das Paar von 2 Zimmer weiter (bin im 1. Stock – oder wie es hier heißt 2. Stock – Erdgeschoss kennen die hier nicht) unterhält sich mit seinen Freunden im Erdgeschoss – müssen sie sich von den Chinesen abgeguckt haben.

 

Die Tagestour:

 

tatsächliche Fahrleistung: 534  km


  Mittwoch, 07.10.2015           Freitag, 09.10.2015       Zurück zur Übersicht: USA 2015

Dienstag, 06.10.2015

 

Komische Ideen kamen mir über Nacht. Es hat mir doch gestern doch so ausnehmend gut gefallen im White Sands – was wenn ich das heute noch mal mache (also jetzt nicht morgens, sondern zum sunset und evtl. sogar etwas länger als gestern) und dann in eins durchfahre zum Hotel in Albuquerque. Mal gucken, was der Tag bringt.

 

Erst mal bringt er nicht den eingeplanten Sonnenaufgang, weil a) ist der Park noch zu und b) ist es ziemlich bewölkt, wenn auch trocken. Daher noch mal umgedreht (so halb hatte ich ja drauf spekuliert, so um 6:30 Uhr vorm Tor zu stehen, mehr als da stehen kann man ja nicht).

 

So gegen 9 dann erst aus dem Hotel nach White Sands. Immer noch stark bewölkt, jedenfalls dummerweise vor der Sonne – die Wolken ziehen vor der Sonne durch über die Berge rein und lösen sich dann auf. Gibt zwar nen schönes Blau am Himmel – aber kein Weiß im Gips. Nur der Fussel ist schon wieder da!!! Ist irgendwie ein total anderes Bild als im Sonnenschein – wirkt auch irgendwie gar nicht so geil wie gestern. Nach einem Hoodoo gesucht, aber nicht wirklich was schönes gefunden (so vor 10 Jahren bei meinem 1. Besuch hier, gabs da mal nicht richtig großen tollen – nicht wiedergefunden, wahrscheinlich hat ihn der Wind zerlegt bzw. zugeweht). Ab und an kam die Sonne durch – meistens da, wo man gerade nicht war – sah schön aus am Horizont. Und haste mal Sonne, biste direkt in den Dünen und weit und breit keine Pflanze. So kurz vor Mittag dann raus aus dem Park, getankt, kurz zu Taco Bell und weiter geht’s.

 

 

 

 


(so sah es meistens aus)

 

 

 


(und das wäre so die Wunschvorstellung gewesen - nur eben noch mit bunten Pflanzen)

 

 

 

 

Die Weiterfahrt zieht sich und zieht sich. Kurz noch beim Valley of Fires, einem Lavafeld, abgebogen und dann weiter Richtung Norden.

 

 

 

Irgendwann geht einen die Monotonie auf den S…. . Immer dasselbe Bild, immer dasselbe Tempo und keine Kurve, um mal wenigstens  die Arme etwas zu bewegen.  Immer nur stur geradeaus – finde ich ja im gewissen Umfang toll, so ne Strecke geradeaus die endlose Weite spüren, aber heute zog es sich. Kurz über einen Abstecher zu Billy the Kid nachgedacht, aber das ist dann doch etwas außerhalb des Weges.

 



Stattdessen links rein, 20 Meilen geradeaus, ne Rechtskurve, 20 Meilen geradeaus. Ich überlege gerade, ob ich nicht mal kurz ein freiwilliges Nickerchen machen, bevor ich das unfreiwillig tue, da bin ich am Ziel. Gran Quivira, eine von drei der Salina Pueblo Missionen.  Das sind alte spanische Missionen, die im 17. Jahrhundert bei Indianerdörfern errichtet wurden, um die Ureinwohner fremden Religionen zu unterwerfen (andere sagen missionieren). Trotzdem schön das Gebäude und beeindruckend groß – und einen tollen Blick hatten die sich ausgesucht.

 

 

 

 

 

 

Die 3 Missionen schließen um 5 – bleibt eigentlich nur noch Zeit für eine – ich entscheide mich Quarai, weil ich natürlich weiß, dass die noch beeindruckender ist (außerdem liegt sie auf dem Weg nach Albuquerque – das andere wäre ein Umweg gewesen). Obwohl ich kurz nach 4 da bin – „oh wir schließen um 5“! ??? Wie gesagt toll ist es hier, aber nach 40 Minuten bin ich auch durch, will doch nicht jeden Stein einzeln fotografieren.

 

 

 

 

Auf dem Weiterweg auf den Salt Missions Trail. TomTom meint, mir ganz am Ende der Strecke einen Stau anzeigen zu müssen – komisches Gefühl, nach 10.000 km mal wieder so eine Meldung zu sehen. AAA meint in der Karte, dass das eine ganz besonders tolle Route mit tollen Ansichten ist. Ich sage es mal positiv: Schöner als der Weg bis Gran Quivira war es auf jeden Fall, aber interessante Ortsdurchfahrten gibt’s hier. Villa neben Abbruchhaus neben Wohnwagen neben Villa…..

 

Kurz vor Albuquerque gibt’s so komische Wolken, dunkel und da kommen immer so weiße Striche raus! Noch im Trockenen ausgestiegen und eingecheckt. Direkt vorm Eingang eingeparkt – als ich den Koffer, die Dreckwäsche, das Bier und die Fotoausrüstung in 3 kurzen Gängen á 5 Meter unterm Vordach habe, bin ich klatschnass. Egal ist sowieso Wäsche angesagt.

 

 

 

 

 

Die Tagestour:

 

tatsächliche Fahrleistung: 473  km


  Montag, 05.10.2015           Mittwoch, 07.10.2015       Zurück zur Übersicht: USA 2015

 

Mittwoch, 07.10.2015

Heute gibt’s den Tagesbericht schon mal etwas früher – habe nachher noch ein privates Treffen und das interessiert sowieso kaum jemand.

Kurz vor 5 klingelt der Wecker – eigentlich soll es nur ein Kontrollblick sein, weil eigentlich kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass nach der gestrigen Bewölkung und dem Gewitter beim Eintreffen in Albu was geht – aber: Sonne, Mond und Sterne – na ja  Sonne zu der Zeit natürlich noch nicht, aber mehr Sterne als im Monument Valley. Also Blitzdusche und auf zum Balloon Festival.

Die Fahrt war ohne große Probleme – ich war auch noch zeitig da (es trafen teilweise noch Reisegruppen beim Festival ein als die Balloons und viele Besucher schon weg waren). Parken 10 $, Eintritt 8 $ - komisches Verhältnis.

Ich war ja schon mal vor 2 Jahren hier – da war Morning Glory, das ist das „Anblasen“ (sagt man das so??) von 4 Balloons kurz und in der anderen Ecke von dem Platz, wo ich stand (da fällt mir ein – irgendwo hier liegt die Plastiksohle meines Stativs – nicht gefunden, den haben sie wohl 2013 gefunden).  Heute bin ich mitten unter10 Balloons, die immer und immer wieder mit verschiedenen Zeremonien anblasen (filmen wäre interessant gewesen – aber ich knipse ja nur).

 

(sorry leicht verwackelt, aber halt mal im Dunkeln 1/3 Sekunde)

 

 

 

 

 

 

 

 


So das war der tolle Teil, kommen wir zum traurigen Teil. Langsam wird es heller und es ist fast wolkenlos – nur über dem Sandia Peak hängt eine riesige Wolke und hinter der geht die Sonne auf. Ganz kurz blinzelt sie am Anfang mal durch die Wolken und dann ist Schicht im Schacht. Traurige Bilder im Vergleich zu dem, wie ich das von 2013 kenne. Wenn die anblasen (wie z.B. beim Banner-Balloon, zu dessen Start die Nationalhymne gespielt wird), sieht’s ja noch aus – aber wenn die einfach so durch die Luft fahren….. – echt nicht so schön. Aber Chronistenpflicht:  Muss ja wenigstens ein paar Bilder zeigen, auch wenn sie nicht überzeugen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Noch nen bißchen gewartet – die ersten gehen enttäuscht von dannen – andere kommen noch. Ich warte noch. Nichts bessert sich. Die Kuh erhebt sich und landet 300 m weiter auf dem Parkplatz. OK komme ich morgen noch mal wieder , sind ja sowieso kaum noch Balloons da– 50-50-Joker doch zu früh gezogen.  Also zurück ins Hotel.


 

 

 

 

 

 

 



Doch dann, die ersten Sonnenstrahlen – nur Mist, kaum noch Balloons da, die sind alle schon nach Norden raus hinterm Parkplatz – einige sind auch auf dem Parkplatz direkt gelandet (ob die auch noch 10 $ zahlen mussten?).

 


Also rauf auf den Parkplatz und noch Fotos gemacht, aber die schönsten Balloons sind schon außer Reichweite.

 

 

 



Na warte Euch krieg ich! Und ab ins Auto Richtung Bernalillo, auch da gibt’s den Rio Grande. Da habe ich 2013 wie blöd nach einem Zugang zum Fluß (um nen Spiegelbild zu machen) gesucht und keinen gefunden und bin dann wieder weg. Heute versuche ich, in Hauptrichtung der Balloons zu fahren. Und in der Nähe eines Sportplatzes finde ich nen schönen Standort. Noch ein paar Fotos gemacht.

 

 

 

Muss witzig sein, wenn da so ein Balloon im Vorgarten landet.

 

 

 



Und wer hat denn nu  Vorfahrt?

 



Irgendwann ist die Masse gelandet – der Rest ist abgetrieben. Wieder ins Hotel und schon auf der Rückfahrt ist es wieder bewölkt – was für ein Schwein! Saugeil! Eberphantastisch (nur wg. der Gleichberechtigung).

 



Im Hotel ist kurz nach 10 das Frühstück natürlich vorbei. Kurz Bericht getippt, gleich noch 343 Fotos sichten (wenn der Fusel gleich noch da ist, hier gibt’s auch nen guten Fotografen, der hat schon 2013 den Fleck entfernt). Gleich mache ich noch kurz Siesta, dann geht’s nach Old Town, wo ich mich heute abend mit Lorna treffe. Die war 1985 bei unserem allerersten Austausch Gastgeber eines Freundes und dessen Frau – und seitdem sieht man sich immer mal wieder. 

Und hier auch noch ein paar Fotos von Old Town:

 

 

 

 

 

Abends treffe ich mich mit Lorna in Old Town, wir essen gemütlich im Hazienda mexikanisch (da haben wir vor zig Jahren beim ersten Besuch in Albuquerque schon mit ihrem leider verstorbenen Mann gespeist) und klönen über 3 Stunden bis das Lokal geschlossen wird (auch komisch - ist hier ja so eine Art Touri-Viertel und um kurz nach 9 klappen alle Bürgersteige hoch).

 

 

Die Tagestour:

 

tatsächliche Fahrleistung: 89  km


  Dienstag, 06.10.2015            Donnerstag, 08.10.2015      Zurück zur Übersicht: USA 2015

Montag, 05.10.2015

Schlecht geschlafen (Gedanken zu den nächsten Tagen gemacht – um 2:30 Uhr ruft irgendein Spaßvogel an – um 6:00 räumen die Nachbarn das Zimmer). Als ich gegen 8 aus dem Fenster gucke, alles dunkelgrau und es regnet. Wieder hingelegt – kann ja nur besser werden. Gegen 9 immer noch dieselbe Brühe. Kurz noch mal den weatherchannel gecheckt. In gesamten Südwesten von New Mexico ist es trocken – in ganzem Bereich?? Nein ein kleines gallisches Dorf namens Silver City trotzt der Sonne und die Regenfront liegt genau zwischen Silver City und Gila Cliff – und das auch noch die nächsten Stunden. Nun steigt man da ja nicht aus dem Auto nach ner Stunde Fahrt eine Sackgasse hinein und guckt sich was an, sondern man wandert noch nen paar Kilometer hin und zurück am Fluss lang, bis man bei den Felshäusern ist. Damit ist das Kapitel Gila Cliff für diese Tour erledigt.

Aber so ein bißchen was von der Ecke möchte ich schon sehen – schließlich bin ich ja das erste Mal hier in der Ecke. Gibt hier einen schönen Scenic Byway – den Geronimo. Also hin da. Zunächst geht’s durch eine Ecke, wo kilometerlang die Berge abgetragen und dann farblich sortiert wieder aufgeschüttet werden – Mine nennt sich das.

 



Dann in den eigentlichen Teil vom Geronimo. Richtig toll ist es hier mal wieder. Und es gibt immer mehr Löcher in der Wolkendecke. Oben auf dem Pass bin ich dann aber eher in den Wolken.

 

 

 


TomTom bietet mir in der Ecke noch das Lake Valley an – eine Ghosttown. Richtig gespenstig, sowas Nationales Historisches Projekt zu nennen. 3 alte Schuppen und eine alte Kirche und schwuppdiwupp ist das eine Ghosttown. Umweg war eher überflüssig.

 

Aber die Laune bessert sich ständig – das Wetter klart immer mehr auf (und es hat seit 5 Meilen hinter Silver City nicht mehr geregnet). Kurz hinter Las Cruses fallen dann die Wolken den Berg hinunter  und mir schwant Böses und wirklich: Hinterm Berg stauen sich die ganzen Wolken. Aber nur die ersten 10 Meilen und dann wird es immer wolkenfreier. Das ist hier ja alles Militärgebiet. Mit Holomon und El Paso gibt’s hier zwei der größten Air Bases und jede zweite Straße heißt hier Missile Range. Hier werden nicht nur Raketen erprobt (deswegen hat White Sands auch mal zu), sondern hier stehen auch genug Atomraketen, um  wahrscheinlich die Erde in 2 Hälften zu spalten. Die erste Atombombe ist ja hier auch ausprobiert worden. Kurz vor White Sands muss ich dann noch mal meinen Pass vorzeigen – Grenzkontrollen im tiefen Hinterland – ist die 4., die ich passiere.

 

 

 



Mein Ziel  ist ja aber White Sands, das ist eine Gipsbüste äh Wüste aus Gips. Erst noch schnell im Hotel eingecheckt und dann kurz vor 4 im Park, der schließt pünktlich um 7 (egal, ob die Sonne früher oder später untergeht) und macht morgens um 7 wieder auf (Sonnenaufgang ist ja kurz vor 7). Zusatzstunde kostet 50 $.

Hatte ich mir auf Grund eines Fotos bei DA doch intensiv mit der Lage eines gelben Baums beschäftigt, Parkplatz und Wanderstrecke ausgeguckt – und dann ist nicht nur der POI nicht im TomTom, sondern die Gegend ist sowieso gesperrt. Erst im Bereich des Sunset-Strolls darf man das 1. Mal halten. Kurz vorher sehe ich hinter den Dünen was Gelbes blitzen – zurückgesetzt. Tatsächlich in der Ferne scheint einer dieser gelben Büsche zu sein – und dabei finde ich es schon verblüffend genug, dass hier in der Gipswüste überhaupt was wächst (so’n bißchen was verdorrtes wüstenmäßiges ok – aber nen Busch mit vielen gelben Blättern).

Auf dem Weg dahin noch das ein oder andere fotografiert. Dann den Busch fotografiert und umgeguckt. Richtung voraussichtlicher Sonnenuntergangspunkt lacht mich die höchste Düne in der Nähe an. Also rauf da. Sonnenuntergang vorne und nach hinten meinen gelben Baum im Auge – vielleicht kriegt der ja noch rotes Licht?? Also in den Sand gesetzt (der ist übrigens auf Grund des gestrigen Regens nicht ganz weiß, wie ich das kenne, sondern eher leicht gelblich) und fast 2 Stunden abgehangen. Bißchen fotografiert – die absolute Stille genossen (man hört nur das Rauschen des Windes, das Knurren des Magens und natürlich macht es von Zeit zu Zeit mal klick). Aber sonst hört man nichts. 10 Dünen wandert einsam jemand.

Leider gibt’s doch noch eine Menge Wolken – und leider fast genau da, wo die Sonne untergeht. Alles Zureden hat nichts  geholfen. Trotzdem echt phantastisch – zwar ganz anders als die anderen Sonnenuntergänge bisher, aber das Verändern der Farben in den Dünen, die wechselnden Schatten und vor allen Dingen diese Stille – einfach phänomenal.

Leider ist ja um 7 Torschluss – und ich weiß nicht genau, wie lange die die Augen zudrücken. 10 vor 7 die Sachen gepackt. Die Wolken hinter mir sind noch so schön rot – und der gelbe Baum ist immer noch da.

Dann 10 Minuten zum Auto gehetzt – und dann schnell mit etwas Verspätung raus! Dabei ist doch noch so ein schönes Licht. Keine Ahnung, ab wann man tatsächlich zahlen muss.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein GIF gibts natürlich auch:

 



Kurz abgeduscht und frisch gemacht und dann noch zum Nachbarn – nen schönes 14 oz New Yorker und dazu eine Maguerita – brauche ja nicht zu fahren.


Die Tagestour:

tatsächliche Fahrleistung: 423  km


    Sonntag, der 04.10.2015          Dienstag, 06.10.2015      Zurück zur Übersicht: USA 2015