Die Planung:

Vielleicht noch mal kurz einen Blick aufs wilde Leben im Lamar Valley am frühen Morgen - aber dann gehts raus aus dem Yellowstone weiter Richtung Norden. Nachdem ich in Gardiner das Tor des nördlichen Parkausgangs durchfahre, gibt es von jetzt bis kurz vor San Francisco 3 Wochen nur noch unbekannte Ziele, bei denen ich noch nie war. Heute steht aber erst einmal der zweitlängste Fahrtag der Tour an, an dem ich mir vielleicht das ein oder andere kleinere Ziel angucken werde - aber erst einmal ist der Weg das Ziel! Und mit Montana heißt es dann ein weiteren Staat abzuhaken.

Und das wurde tatsächlich draus:

Nun der heutige Tag ist eigentlich schnell erzählt: Geplant war eine Verlegungsfahrt vom Yellowstone an die Grenze nach Canada, um in den beiden nächsten Tagen den Glacier NP und den Waterton Lakes NP machen zu können. Da brennt es allerdings seit Wochen. Der Glacier ist halb, der Waterton ganz gesperrt. Bis Mitte der Woche noch gehofft, dass ein mehrtägiger Regen evtl. zum Löschen beiträgt. Statt Regen wird Mitte der Woche wg. zu erwartender starker Winde eine weitergehende Evakuierung angekündigt. Also Hotels gecancelt.

Ich will ja nun auch nicht unmittelbar an den Parks vorbeifahren (ein Deutscher hat mir vor einigen Tagen bei der Büffelbetrachtung erzählt, dass er selbst in Kalispell wg. des Rauches noch Sichtweiten von ca. 50 m hatte – vom Geruch wollen wir erst gar nicht reden). Eine östliche Umfahrung wäre möglich (aber was ist da? die Roosevelts NP sind eine ganze Ecke weg – Drumheller wäre eine Idee, aber das passt dann wieder nicht zum Kananaski, den ich unbedingt fahren will) – also westlich! Da gibt’s 2 Bereiche, die nicht in die Planung passten, die ich aber ganz gerne gesehen hätte. Das eine ist die Palouse – das andere das südliche British Columbia so zwischen Grand Forks und Ft. McLeod. Also buche ich am Donnerstag Spokane als nächstes Hotel. Möglich statt der Palouse wäre auch noch eine Durchfahrt durch Lamar und Beartooth Highway. So viel zur eigentlichen und überholten Planung! Zeitig losfahren heißt das!

Als ich morgens kurz vor 6 aus der Tür gucke, ist alles weiß! Wieder hingelegt – muss ja nicht der Erste sein, der im Dunkeln bei Minustemperaturen durch die Berge hoch und runter schleicht. Später beim Verlassen der cabin bemerke ich, dass ich über Nacht einen Gast hatte – ein ca. 30 cm großer Tunnel unter der Veranda. Es liegen ca. 10 cm Schnee bei -4 Grad. Und es schneit, wenn derzeit auch nur leicht.

 



Kurz noch zum Mammoth Hot Springs, da vermute ich ds Elkrudel

 

Dann erst mal zum Visitor Center – es wird heute noch schlimmer mit dem Schneesturm. Keine Ahnung, ob und wann was schließt. Also den einfachen Weg über Gardiner. Am Ortsausgang läuft ein Kojote und da stehen die altbekannten Mammooth-Deers. Toll sieht das aus, so im Schnee – wenn jetzt noch die Sonne scheinen würde! Also wieder umgedreht!

 

 

 



Aber nur zum Fotos machen. Auf vorsichtigen Socken raus aus dem Park. Vor Livingston geht der Schnee (der aber nicht auf der Straße liegen bleibt) in Regen über. Irgendwann sind wir im Plusbereich. Irgendwann hört es auf zu regnen. Dann fahre ich aber wieder auf kurvigen Serpentinen auf dem Highway bei Minusgraden durch die Wolken bei ca. 100 m Sicht. Ab Butte wird es dann trocken und wärmer.

 

 

 

 

 


Ab Missoula stelle ich dann das Fotografieren ein. Die jetzt folgende Fahrt durch bewaldete Hügel ist eher langweilig – nur ab und an sorgt eine Baustelle für Abwechslung, weil man den speed-control neu setzen muss. Erst ab Coeur d’Alene wird es wieder schön. Hier gibt’s auch einen scenic byway am See lang – leider weiß ich nicht auf welcher Seite und wenn das auf der falschen Seite ist, gucke ich nur in die Sonne. Also weiter nach Spokane, ins Hotel einchecken und Berichte einstellen.


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