Die Planung:

Über den Glacier Nationalpark (das ist jetzt der in CAN und nicht der in den USA, den ich vor einigen Tagen besucht habe) gehts in den Mt. Revelstoke Nationalpark und dann auf dem gleichen Weg wieder zurück (mangels anderer Straßen in der Gegend). Auch hier gibts Berge, Seen, Gletscher, Wasserfälle und natürlich Wild

Infos zum Ziel:  WIKI zum Glacier NP   WIKI zum Revelstoke NP

 

Und das wurde tatsächlich draus:


Als ich nach dem 3. Frühstück (also jetzt nicht heute, sondern auf der Tour – ich bin bisher ja viel in Cabins gewesen – und nur für Kaffee da hin, mache ich meistens nicht) aus dem Hotel komme, erwartet mich lachender Sonnenschein – naja nicht ganz, die Sonne ist noch nicht so richtig hinter den Bergen raus, aber fast wolkenloser Himmel bei 5 Grad (später sind es meistens 10-12 Grad) ist doch schon mal ein netter Start.



Kurz darauf kommt ein Zug an die Straße heran (das hier oft der Fall, sowohl im Banff als auch auf der heutige Strecke ist das Gleis fast immer neben der Straße). Habe ich doch gleich mal fotografiert, nicht dass ich vergesse, wo ich hier bin.

 



Zunächst geht es ein paar Kilometer durch Wald

 



Dann öffnet sich der Blick und ich komme dem Glacier NP näher. So habe ich mir das doch vorgestellt (ein paar Wolken zur Gestaltung sind ja im Gegensatz zu den Wolken der letzten Tage wirklich toll).

 



Leider wird im Glacier viel gebaut (der Highway wird von Banff bis Kamloops vollständig 4-spurig). Immer wieder stoppen und auf die Schildermädchen achten – also jetzt nicht, die früher im Fernsehen Obst verteilt haben (Leute, die so alt sind wie ich, werden sich noch erinnern), sondern die Personen (meistens sind es Frauen), die den ganzen Tag am Ende und Anfang einer Baustellen stehen und deren einzige Aufgabe darin besteht, das Schild, das sie in der Hand halten, alle paar Minuten umzudrehen (auf der einen Seite steht stop – auf der anderen slow).

Diese Baustellen führen dazu, dass die ersten Haltepunkte überhaupt nicht anfahrbar sind. Außerdem sind einige Ziele saisonbedingt ohnehin schon zu. Von daher halte ich immer wieder am Straßenrand und lasse die Autos, die es mit mir durch die Baustelle geschafft haben, vorbei, um dann langsam hinterherzubummeln und dann entweder quer auf dem Highway zu parken oder auszusteigen, um zu fotografieren.

Giants Cedar Trail ist daher der erste richtige Halt. Schöne alte Zedern gibt’s es hier. Natürlich nicht vergleichbar mit den Redwoods, die noch auf dem Programm stehen, aber schon ganz nett.

 



Auch am Skunk Cabbage Trail (stinkender Kohl) soll es toll sein, da ich aber gerade erst gehalten habe und die roten Stühle noch im Schatten des Berges stehen, fahre ich erst mal weiter – komme ja auf dem Rückweg wieder vorbei.

Einfach herrlich, so habe ich mir das vorgestellt. Bei lauter Freude schaffe ich es (vermutlich beim Aussteigen), dass ich beim Tele von Auto- auf manuellen Fokus umstelle – gibt aber auch Volldeppen, ist mir doch gestern erst bei der anderen Kamera passiert. Aber auf dem kleinen Display fällt das nicht so richtig auf.



Dann kurz in Revelstoke shoppen. Der Langhaarschneider an meinem Rasierapparat hat seinen Geist aufgegeben, nun müssen Einwegrasierer für die Problemzonen her, weil sich der Bart an 2 Stellen beginnt leicht zu kräuseln (nicht dass ich so einen Anraunzer kriege wie letzt von meiner Kollegin, dass ich schlecht rasiert bin). Außerdem muss ich kurz bei McDonalds stoppen, um das Ergebnis im Derby abzurufen – nutze ich das gleich für ein spätes Mittagessen.

Meadows in the Sky ist der nächste Punkt auf der Liste. Ca. 1 Stunde braucht man für die Serpentinen den Berg hoch. (runter war ich etwas schneller). Die Aussicht auf Revelstoke ist schon toll – leider ziehen jetzt am frühen Nachmittag die ersten und dann auch noch dunklen Wolken rein, so dass wir eine geschlossene Wolkendecke gibt.



Oben angekommen geht es den letzten Kilometer im Shuttlebus weiter. Man kann auch laufen – aber bei -1 Grad und starkem Wind sind es gefühlte -7 Grad und dann sitze ich lieber im Bus. Leider sind die Sitze tief und der Abstand gering (im Flieger sitzt man besser). Jedes Mal, wenn der Fahrer stoppt (und er stoppt bei jeder einzelnen Pflanze, die der Grizzly, der letzte Woche hier durchgezogen ist, angeknabbert hat), zwickt mein Oberschenkel.

Schnell ein paar Fotos gemacht und dann wieder runter geshuttelt – mir wurde dann auch langsam mulmig, nicht dass ich noch Schnee kriege – war aber ganz easy, unten im Tal sind auch noch immer 10 Grad.

 


 

 
Auf dem Rückweg war die Sonnenscheindauer des heutigen Tages offensichtlich abgelaufen. Ich habe dann auch nicht mehr groß gehalten (auch beim Stinkekohl bin ich durch, da hier alles schattig war – und nur für den Stinkekohl wollte ich da auch nicht hin, wer weiß, ob der zu dieser Jahreszeit überhaupt noch zu finden ist).

An einer größeren Baustelle im Glacier halte ich dann 15 Minuten, die Leute hinter mir, fangen an vorbeizufahren (die 4 Spuren sind hier schon grundsätzlich fertig, aber da stand  vorher 1 Schild „einspurig fahren“). Habe ich mal in der linken Fahrspur geparkt. Dann geht’s weiter. 25 Fahrzeuge schaffen es durch die Baustelle, dann dreht sich das Schild wieder auf Stop. 15 Minuten und 150 Fahrzeuge in der Gegenspur später dreht es sich wieder. Hinter mir ist ca. 1,5 km Stau. Mit dem nächsten Schwung komme ich dann aber durch. Auf der anderen Seite der 300m langen Baustelle stehen 5 Fahrzeuge. Beinahe hätte ich umgedreht, und der Dame auf der anderen Seite was erzählt. Ist ja aber Urlaub und ich habe Zeit.


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