Mittwoch, 16.09.2015

Gestern abend erst einmal in Anbetracht des Wetterberichts (für heute ist im Yellowstone Gewitter und Regen angesagt - Jackson hatte ich dummerweise nicht geguckt) überlegt, ob es nicht sinnvoll ist, die 2 Tage in Jackson zu streichen und durch 2 weitere Tage in Vernal zu ersetzen. Beim Aufstehen regnet es in Strömen und es ist schön kalt (36 F zeigt das Thermometer später). Daher zum zweiten Mal auf der Tour erst mal Essen gegangen. Dann noch nen bißchen gesurft. Kurz vor 10.00 Uhr bricht die Welt zusammen - die gekauften 24 Stunden WLAN sind vorbei. Und es regnet noch immer.

Eigentlich hatte ich mir beim Abchecken der Geysir-Ausbruchzeiten heute den Castle Geyser auf den Plan gesetzt. Da bin ich zwar schon Sonntag vorbeigelaufen, aber da spuckte er nicht (tut er nur alle 14 Stunden). Und er muss lt. Photographing Yellowstone spätnachmittags spucken, damit man auch nen Regenbogen kriegt. Und das wollte ich dann zur besten Mittagszeit mit dem gleich in der Nähe liegenden Fairy Trail (bzw. den Hügeln hinterm Grand Prismatic) verbinden. Weder das eine noch das andere schien jedoch in Anbetracht des Wetters ne gute Idee.

Daher einfach erstmal Richtung Hayden aufgebrochen - nichts los außer Regen (dabei müssen die armen Viecher doch im Gegensatz zu uns trotzdem fressen - ok wir essen auch, aber im Warmen und Trockenen). Dann überlegt, ob ich einfach noch mal Richtung Norden fahre. Da steigt die Strecke ja etwas an. Kurz hinter Village hörte es dann auf zu regnen - Hurra?? Nee denkste, bei 31 F nennt man Niederschlag Schnee. Da schien mir die Weiterfahrt keine gute Idee (und wer weiß was Lamar geboten hätte).

Glücklicherweise hatte ich mir was zum Lesen mitgenommen und bin dann alle 15 Minuten im Hayden weitergefahren (auch um im Auto wieder Temperatur zu kriegen) und auch die Mails u.a. von Cellion ge-pdf.et. Mitten im Lamar hatte ich auf einmal Empfang.

 

Tiere gabs dagegen wenig zu gucken - ein Fischreiher flog mal vorbei.

 

Dann mal versucht, den Wiesn-Bär zu finden - da willste den mal fotografieren und selbst der ist nicht da - nur die Rangerabsperrungen lachten einen an. Zurück an der Kreuzung beim Village endlich mal Auflauf. Ein Rudel Elks (so heißen hier Hirsche - Elche, die hier Moose heißen, sind lt. Auskunft eines Rangers hier weniger zu finden).

 

 

 

Etwas weiter schon wieder Auto-Auflauf - schnell gewendet und nen Foto gemacht.

 

 

Im Hayden war es nach wie vor ruhig. Gegen 3 klarte es etwas auf (aber leider nur kurzfristig - aber zumindest regnete es nicht mehr so richtig, sondern tröpfelte nur noch). Doch noch an den ursprünglichen Plan gedacht - andererseits war ich da schon bei zwei früheren Besuchen - und von daher dachte ich mir, lässt es bleiben und cruised noch mal.

Kaum gedacht - ist hinter der nächsten Kurve Auflauf und was für einer. Das verheißt Gutes! Tatsächlich ein Grizzly grast gemütlich 50 m neben der Straße vor sich hin. Angehalten und zugeschaut. Weiter nach vorne gefahren und wieder angehalten und zugeschaut. Am Ende des kleinen Tals angekommen dachte ich mir, der will doch bestimmt übern Berg zurück, von dem er kam und da konnte man auch viel besser gucken. Also an den Anfang zurück. Nun dachte der Grizzly aber nicht so wie ich, sondern graste weiter gemütlich vor sich hin. Also zum anderen Ende des Tals und nen Parkplatz gefunden.

Der lag allerdings hinter einem kleinen Hügelchen, aber dazwischen war absolut nichts mehr frei. Also erst einmal einem seit 1 Stunde immer drängenderen menschlichen Bedürfnis nachgekommen und zum Mud Vulcano. Schlechter Hoffnung zurück, der graste da immer noch. Hab ich mir gedacht, vielleicht grast der ja weiter diese Richtung und kommt dann sogar hier ans Wasser zum Trinken. Dachten die Ranger wohl auch - auf Mal durften alle Leute einsteigen. Kurz darauf sah ich ihn dann hinterm Hügel erscheinen. 50 m weiter graste nen Büffel.

Und beim so auf sich zu Grasen fühlte der Büffel sich wohl irgendwann umrundet und bedrängt und tat das dem Grizzly durch Aufihnstürmenmitgesenktemkopf kund. Der gab dann lieber Fersengeld und das führte ihn den Hügel hinunter direkt auf die andere Straßenseite und ca. 6 m an mir vorbei. Hatten die Ranger recht gehabt. Der Grizzly gab erst nach 150 m Ruh und graste jetzt wieder gemütlich in Richtung seines Erscheinungsortes. Da war schönes nur kurzes gelbes Gras, habe ich mir gedacht, fährste mal dahin zum Gucken - und tatsächlich er kam auf mich zu. 100 m vor mir ist er dann aber abgebogen und den Hügel im Regen hinauf entschwunden.

Da ich mich ja in den letzten Tagen so über die mißlungenen Grizzly-Fotos geärgert hatte, habe ich diesmal mal nicht fotografiert - sondern nur den Autoauflauf.

 

 

 

So langsam wurde es dunkel und es regnete auch wieder, von daher habe ich in Anbetracht dieses herrlichen Erlebnisses das Programm abgebrochen (war auch schon 6 Uhr durch). Auf dem Rückweg lachte mich noch mal kurz die Sonne über Fishing Bridge an - bin ich da noch mal rein, war aber nur ein Einzelstrahl. Auf dem Rückweg noch mal getankt, war zwar noch fast 1/2 voll - aber man weiß ja nie, was der morgige Tag bringt.

 

 

Über Nacht soll es schneien (bei derzeit 34 F nicht das Unerwarteste) - mal gucken, wie die Welt morgen aussieht. In Jackson jedenfalls ist die nächsten Tage Sonne und bedeckter Himmel vorausgesagt. Von daher habe ich Jackson auch nicht gecancelt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schön, dass Ihr weiter nach unten gescrollt habt.

 

Nach dem gestrigen Klick glaubt mir wahrscheinlich doch keiner mehr:

Grizzly strolcht in ca. 50 m vorbei.

 

 

 

Bis hierher war die Kamera mit dem längeren, aber lichtschwächeren Sigma 150-500

Das Unheil bahnt sich an - rechts sieht man den Rücken des Grizzlys hinterm Hügel hochkommen.

 

 

Das war jetzt die Kamera mit dem Canon 2,8 70-200 mm. Leider erhoffe ich fast (gehofft hatte ich ja fast auf einen Angriff des Grizzly), was tatsächlich kommt und (im Endeffekt doppelt) leider wechsele ich gerade im Augenblick zurück auf die Kamera mit dem 150-500, so dass ich nicht nur die Attacke des Büffels verpasse, sondern der Grizzly mir direkt entgegen rennt und die Distanz auf mal viel zu kurz wird, so dass ich zurückwechseln muss.  

Und so bin ich erst wieder schussbereit als der Grizzly neben meinem Auto ist - auch hier muss ich wieder sagen: Wahnsinn wie schnell die Tiere sind und noch mehr Wahnsinn, was sich einige trauen. Ich saß ja immer brav im Auto und habe die Fensterscheibe mit Handtuch als Stativ genutzt (finde ich bei beweglichen Zielen fast angenehmer als das Stativ).

 

 

 

 

Hier grast er wieder

 

 

Und zum Abschluss noch ein kleines GIF

 

 

 

Die Tagesstrecke

 
Tatsächliche Fahrleistung: 180 km

        Dienstag, 15.09.2015                                             Donnerstag, 17.09.2015