Freitag, 25.09.2015

 

Gestern abend nach dem Berichten noch rumgerätselt, was ich denn heute mache, wo einer meiner Lieblingsstraßen hier im Südwesten doch tatsächlich immer noch gesperrt ist. Eigentlich ist der Weg über die Cottonwood Canyon Road (CCR) der direkte Weg von Escalante nach Page – zwar unbefestigt, aber wunderschön. Der Umweg über Kanab ist zwar zeitlich ähnlich (vielleicht sogar kürzer, weil ich auf der CCR viel anhalte und in der Gegend umhergucke), aber doch über  200 km mehr.

 

Also was mache ich:

·      Gucke ich mir hier in der Gegend noch was an und fahre dann stumpf nach Page?

·     Der Zion ist nach Osten hin auch dicht (da liegt ein riesiger Fels auf der Straße) und vorm Südeingang wird sich mindestens die Hälfte der Leute zusätzlich stauen, die sonst von Osten gekommen wären.

·      Der Bryce wäre eine Alternative – aber bis ich bei meinem Lieblingspunkt ganz am Ende des Parks bin, sind das nochmal 50 km – außerdem war ich da schon mal und die andere Hälfte vom Zion wird zum Bryce rüber fahren (was sich im Endeffekt bewahrheitet, vorm „Türschild“ für den Dixie NF stehen 10 Autos und die Leute fotografieren sich gegenseitig.

·      Gucke ich mir noch nen paar kleinere Sachen hier in der Ecke an, die ich noch nicht kenne, weil ich sie bisher für nicht so interessant hielt?

·      Spannend finde ich ja noch Yant Flat hier in der Ecke – aber das ist schon etwas abseits.

Irgendwie passt alles nicht so richtig und von daher schlafe ich ohne Lösung ein. Morgens um 3 Uhr wach geworden  - nochmal in die Highlightmap geguckt – nichts geholfen.

 

Dann beim Frühstück (es gab wirklich lecker Käse-Schinken-Omelett!!) noch mal auf die ausgehängte Karte geguckt. Hmm???  Hmm!?!? Hmmm!!! Das könnte  gehen  - Nein das geht sicherlich, wenn auch mit etwas noch mehr Fahrerei als mir die Sperrung der CCR ohnehin verursacht. Und das wird mir gefallen!!

 

Aber OK und los! An schönen Orten mit einem weinenden (schön ist es da) und einem lachenden (wenn die CCR nicht gesperrt wäre, wäre ich jetzt nicht mal hier – ist also eigentlich sogar Zugewinn) Auge vorbei  - ganz selten gehalten und meistens nur beim Fahren fotografiert. Dabei merke ich, dass einer der Akkus völlig leer ist – komisch hing doch die ganze Nacht am Ladegerät. Egal gibt ja noch 2 Ersatzakkus; die sind allerdings (wie sich nach Probieren herausstellt völlig berechtigt) in der Tasche ANDL (Akku nachladen da leer). Scheiße sagt man nicht! Aber Moment, ich habe ja noch die alte 350 in der Kameratasche (war noch Platz, ist leicht, man weiß ja nie und außerdem wollte ich die vielleicht im Monument Valley nutzen). Glück gehabt.

 

 

 

 

 

Kurz mal gehalten, um bei einem deutschen Bäcker 2 Brötchen und 1 Schoko-Croissant für 6 $ zu kaufen (war alles lecker – die hatten sogar Schwarzbrot).

 

Aber um es mit den Worten eines Torhüters der besten Mannschaft der Welt zu sagen „Weiter – Immer weiter“ geht es. Endlich am Ziel angekommen - kurz eingecheckt, nach dem Straßenzustand gefragt (kein Problem – in 6 Meilen rechts abbiegen lautet die Auskunft) dann noch etwas weiter gefahren, da steht eine Herde Büffel

 


(ja bin ich denn im Yellowstone, um Martin zu helfen, Büffel und Bären zu jagen??)

 

dann rechts abgebogen. Die Straße wird immer steiniger, felsiger,  schlechter. Es gibt tiefe Spurrillen (die man aber umfahren kann) und Pfützen, die zu Teichen mutieren und in Linkskurven liegen. Obwohl schöne Aspen stehen hier am Wegesrand:

 

 

(bin ich etwa in Colorado??)

 

Thor’s Hammer gibt’s hier auch

 

 

(also doch im Bryce NP??)

 

Nach über einer Stunde komme ich an eine Einmündung (wenn man da mitten im Wald von sprechen kann), links abgebogen und die letzten 6 Meilen sind wirklich gut im Gegensatz zu den letzten Meilen zu fahren. Am Ziel angekommen, erst mal feine Toilette (fürs DA-Rätsel) und einen Busch fotografiert.

 

Und dann wieder umgedreht – also jetzt nicht mit dem Fahren, sondern mich selber!

 

 

WOW ist das fantastisch schön hier am Sublime Point am North Rim des Grand Canyon! Und so wenig Leute (ganze 6). Gefällt mir wirklich ausnehmend gut hier. Fast eine Stunde rumgelaufen, fotografiert, auf einer Bank gesessen und die Brötchen zum späten Mittag gegessen und einfach nur entspannt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Noch mit den Leuten hier am Sublime geschnackt,  die sind wohl eher nicht meine Route gefahren, sondern sind aus der Straße rechts gekommen. Und da soll es ähnlich gut zu fahren sein, wie auf dem letzten Teilstück. OK also lang da. So ein paar Meilen kennt TomTom vermeintlich den Weg (ich hatte um sicher zu gehen, Richtung Page eingegeben). Auf einmal will er drehen und eine nicht vorhandene Straße fahren. Die Straße auf der ich bin, sieht auch nicht so wirklich stark befahren mehr aus (ist aber gut). Gewartet, ob jemand kommt. Unterwegs waren andere Abzweigungen – also zurück zur berühmt berüchtigten Abzweigung. Gewartet, ob jemand kommt. Kommt auch nach 15 Minuten niemand. Da ich mir auch noch andere Punkte angucken will, den Hinweg zurück. Komisch irgendwie ist die Straße auf mal besser als vorhin (und bei späterer Betrachtung stellt sie sich als der einzig wahre Weg dar).

 

Dann noch Richtung Cape Royal raus. Da war ich schon 2011 im Gewittersturm (obwohl das waren interessante Bilder mit Blitz und Regenbogen, habe immer auf ne Regenpause gewartet und dann raus zum Viewpoint) und 2013 als die Straße wegen Reparatur gesperrt war. Schön ist es auch hier (wobei mir Sublime noch besser gefallen hat, auch weil Sublime weit in den Canyon rein geht und man quasi zu 3 Seiten Canyon hat, so dass man nicht das Pech hat, nur in die Sonne gucken zu müssen).

 

 

 

 

 

 

 

Noch kurz überlegt, ob ich mir den Sunset antue – aber da war eine Menge Wild am Straßenrand und von daher lieber bei noch etwas Helligkeit zurück. Kurz nach 21 Uhr in Page, jetzt auch ins Hotel eingecheckt (vorher nur in den Park), Fotos gesichtet.

 

Morgen wird’s ruhiger – ist ja Samstag. Vielleicht so’n paar unbekanntere Ziele und zum Abendrot über den Teich

 

 

Die Tagestour:


Tatsächliche Fahrleistung: 647  km

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