Freitag, 11.09.2015

Früh um kurz vor 4 Uhr (also gegen Mittag MEZ) wache ich gejetlagt auf. Da ich nicht wieder einpennen kann, schreibe ich erst mal den gestern versäumten Tagesbericht. Als ich meine Zeilen (etwas länger, da es keine Bilder gibt), ins Netz stellen will: kein WiFi (für Deutsche: WLAN). Jetzt noch Rezeption gehen und sich ein neues Kenntwort holen?? Da drehe ich mich doch wieder auf die seite und schlafe noch 2 Stündchen.

So gegen 7 Uhr räume ich dann erstmal das Auto ein. Alles hat sein Platz, der Fotokoffer wird durch die Kofferbänder auf dem Beifahrersitz gesichert, so dass er nicht runterfallen kann. Vor allen Dingen wird der 2. Koffer, in dem die Stative, die Technik und die Schuhe waren, aufgelöst. Ab jetzt wird mit einem Koffer gereist. Auch eine Schmutzecke gibt es natürlich (im Gegensatz zu meinem Privatauto hängt da aber ein Abfallsack). Eigentlich praktisch wenn man alleine reist und ein großes Auto hat. Zusteigen lassen ist aber nicht.

Ziel des heutigen Tages ist ja, möglichst nah an den Yellowstone zu kommen. Da bin ich bisher 2x gewesen und bin von Westen (über West Yellowstone), Süden (vom Tetons), Südosten (Dubois) rein bzw. raus. Besonders schön soll ja die nordöstliche Anfahrt über den Beartooth sein. Die bin ich zwar auch schon mal gefahren, aber da war Nacht und von daher kann ich das bisher noch nicht selbst beurteilen. Nun kann man sich dem Yellowstone von Denver aus auf verschiedene Weise nähern: die einen pirschen sich in mehreren Tagesetappen ran und fährt in eins durch auf dem Highway durch nach Norden und biegt dann kurz nach Westen ab. Ich habe mich für ein Mittelding entschieden. Zwar in eins durch, aber erst etwas auf dem Highway nach Osten und dann gemütlich auf max. Landstraßen nach Norden.

Weil ich möchte unterwegs auch noch was von der Landschaft sehen und mal einfach schnell eine Notbremsung machen, um nen Foto zu machen oder ne Ansicht zu genießen. Geht alles nicht auf dem Highway. Und daneben vielleicht noch das ein oder andere kleine Highlight einstreuen.

Erstes kleines Zwischenziel war dann Seminoe Alcova Byway. Hier wird ein Fluss an mehreren stellen gestaut, um Strom zu gewinnen (daher gibts auch viele Leitungen zu sehen). Der Weg ist ca.100 km lang, davon sind das vordere und hintere Drittel asphaltiert - der Rest ist gute Gravelroad. Sicherlich hat mich der Umweg nen paar Meilen und über ne Stunde mehr gekostet. Aber gelohnt hat es sich auf jeden Fall. Tolle Landschaft und Tiere gabs auch zu sehen (wenn man nicht nur nach rechts und links guckt, sondern auch auf den Seitenstreifen, hätte man auch den Kojoten fotografieren können, der dann aber fotoscheu war und Fersengeld gab).

 

 

 

 

 

 

 

Nach den schlechten Erfahrungen in Vorjahren tanke ich ja immer grundsätzlich jeden Morgen oder Abend und bei längeren Touren auch schon mal, wenn der Tank erst halb leer ist. Hatte ich nach den wenigen km gestern nicht gemacht. Tank war 2/3 leer und ich komme nach Muddy Gap. Das ist so eine Ansammlung von 4 Häusern, aber da hier ein Kreuzung ist, gibts hier ne Tanke, die immer auf hat. Hatte ich auch schon mal getankt. Die Werbung stimmte - die Tanke war auf. Alle 4 Tankzäulen ließen sich jedoch nicht bedienen. Was nun? Ganz zurück nach Süden oder nach Norden und auf Lander oder eine der Ortschaften dazwischen hoffen. Richtung Norden natürlich! 3 Tankstellen gab's da früher auch mal (und die Werbung stimmte einen von weiten froh). Naja mit dem allerletzten Tropfen dann Lander erreicht. Glück gehabt.Sogar doppelt Glück gehabt - die hatten auch nen Liquorstore (zur Erklärung für alle nicht USA-Infizierten: die Amis trinken ja keinen Alkohol - jedenfalls nicht offiziell, daher gibts die meisten Sachen nur in Liquour-Stores). Die waren gut ausgerüstet. Mein Lieblingsbier (alkoholfreies Weizen) war zwar nicht da - aber nu haben die 2 6er-Packs Schöfferhofer Grapefruit (das ist mein Zweitlieblingsbier) weniger. Das ist gleich Kühl, von daher muss ich schneller tippen.

Auch die Weiterfahrt war toll - hatte mich ja ohnehin nicht für die kürzeste Variante, sondern für die mit den meisten Punkten (=schön lt. AAA) entschieden.

 

Noch kurz nen Abstecher zu den Gooseberry Badlands gemacht.

 

 

 

 

 

 

 

Kurz vor Sonnenuntergang kam ich dann in Cody rein. Gleich am Ortseingang liegt ein See - da liegt auch mein Hotel -ganz nett der Blick auf den See - nur jetzt leider schon dunkel.

PS: ich hätte noch einen kleinen Umweg von 24 km mehr fahren sollen - dann wären die ersten 1.000 km jetzt voll - heute waren es 863

 


Tatsächliche Fahrleistung: 863 km

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