Sonntag, 11.10.2015 – der Tag, der zwei Tage zu kurz war

Geplant hatte ich für heute eigentlich von Farmington aus über den Mesa Verde Nationalpark und dann eine Abkürzung nach Montrose, dort einzuchecken, zum Spätnachmittag kurz in den Black Canyon zur Painted Wall zu fahren, um mich dann mit Claudia aus dem DA-Forum zu treffen. Schien mir gar nicht mal so viel, so dass ich sogar noch über das 4-Corner-Monument nachgedacht habe (7 mal in max. 50 km Entfernung vorbei gefahren, aber noch nie da gewesen). Glücklicherweise nicht gemacht, denn die Planung erweist sich als echter Horror!

Schon vor 8 on the road geht es entlang eines schönen bunten Flusstales Richtung Norden. Immer mal wieder angehalten (auch gedreht oder in der Gegenfahrbahn geparkt) und ein paar Fotos gemacht .

 

 

So gegen 10 im Visitor-Center – erst einmal  einige der tollen Tour-Books gekauft und nach den Möglichkeiten des Alleinerlebens gefragt. Vieles geht nur in der Gruppe, dazu gehört z.B. Balcony House – ok steiler Ab- und Aufstieg über Treppen, das mach ich ja noch mit, kann ich mich ja an der Reling festhalten. Aber eine 10 m hohe steile Holzleiter und danach Türen, die knapp über die Knie gehen – nicht mit mir (die Rangerin nickt zustimmend).

 


Also rein in den Park – die Houses werden ja wohl gleich in der Nähe sein. Völlige Fehlplanung. Da wärste erst mal 15 Meilen die Mesa hoch (und das mit überwiegend Tempo 15, weil die Serpentinen und das Speed-Limit das so wollen) und willst auch noch dauernd anhalten. Nur da wo ich anhalten will, weil schöne Sicht ist, geht’s nicht und wo Viewpoints sind, blickt man meistens auf umliegende Orte.



Erst einmal war Cliff Palace an der Reihe – da kannste zwar vernünftig runterlaufen, aber wenn kein Ranger zur abgesprochenen Tour in der Nähe ist, macht Dir auch keiner auf und Du kannst nur von oben gucken.

 

(sieht aus wie ein Modell - ist aber echt)

 

 

 


Dann natürlich Balcony House. Da stehste drüber und siehst trotzdem nichts. Und mit der Holzleiter wird das natürlich auch nichts. Aus reiner Chronistenpflicht nehme ich stattdessen den deutlich längeren Hike zum Overlook auf mich und warte auch noch 10 Minuten, bis der Ranger die Belehrungen am Fuss der Leiter beendet hat und einige als Größenvergleich auf der Leiter sind.

 

seht Ihr's

 

 


(rechts unten die Leiter, da gehen übrigens zwei Personen parallel hoch)


Dann rein in den Mesa Top Loop. Die ersten Punkte sind nicht so pralle, alte Lehmhausfundamente, die unter Zeltdächern geschützt sind und von daher auch nicht so wirken (aber wenn’s die Zeltdächer nicht gäbe, gäb’s wahrscheinlich auch die Pit Houses nicht mehr (aber heute hätte man ja mal ne Ausnahme machen können).

 



Sun Point View ist dagegen genial. Jetzt sieht man erst, wie dicht hier die Houses nebeneinander platziert waren und wie groß die waren und wir reden hier über eine Entscheidungsgeschichte ab ca. 550 n.C. – das ist also fast 1.500 Jahre alt! Wirklich genial.

 

 

 

 


Sun Temple – ok da läufste einmal ums Gebäude rum und alles ist abgesperrt – da hätte man ja mal eine Ecke aufmachen können zur Visualisierung. Die Fotos von Spruce Tree hatten mich nicht so überzeugt, bin ich da ebenso nicht rein wie ins Museum und nu? Es ist halb zwei (13:30 für die Nichtniedersachsen). Noch mal 25 Meilen extra Serpentinen auf die Nachbarmesa und dann zum Wetherill House? Mehr ist da nicht – ok es gibt noch einige Sachen an einem 10 Kilometer langen Wanderweg. Und ich bin mit der Zeit schon jetzt in Verzug, weil ich mir das nicht so weitläufig, vor allen Dingen aber auch nicht so großartig vorgestellt habe. Noch ein paar Fotos von der Ausfahrt:

 

 



Also weiter Richtung Hotel. Ab Dolores kommt der Dolores River an den Straßenrand und das ist so bunt hier. Immer wieder gestoppt, illegal auf Brücken rauf, geguckt, Fotos gemacht, gestoppt…… Irgendwie wollte das gar kein Ende nehmen. Nach jeder Kurve würde man bei mangelndem Speicherplatz erst mal die bisher gemachten Fotos löschen, um neue zu machen (habe ja aber noch 2x32 GB unbenutzt).

 

 

 

 

Ach ist das schön und dann kommen die Schneegipfel, die man aus der Ferne sah, immer dichter.

 

 


(da habe ich jetzt keine rosa Farbe rüber geguckt - sondern das kommt vom Fels)

 

 

Genauso wie der POI Trout Lake.

 

 




Kurz nach der Abzweigung nach Telluride (da bin ich nicht mehr rein – die Sonne sank immer tiefer) dann die Abkürzung Richtung Montrose. Naja so richtig ne Abkürzung ist das nicht, geht erst 2 Meilen in steilen Serpentinen den Berg hoch, dann geht’s nen paar Meilen auf Schotter weiter, bis ein Schild vor 8 Meilen Schlammstrecke (aber ja nur bei/nach Regen) warnt und 4x4 und gute Reifen zwingend vorschreibt. Heißt übrigens Last Dollar Road das ganze hier. Naja kannste mal reingucken. Nach 200 Metern zwei Wasserdurchfahrten, war nicht so schlimm und wo ich durch war, konnte ich ja mal weitergucken. Und um es mit Olli zu sagen: Weiter immer weiter. Nachdem ich über den Gipfel war, kam mir dann das erste Auto entgegen – ich hatte so langsam Angst wg. Helligkeit – notfalls fahre ich lieber zurück. NeeNee sind nur noch knapp 30 Minuten – sind aber einige größere „Pfützen“ auf der Straße. Naja – Fenster zu und durch.

 

 

(lecker Braten)

 

 

 

 

 

 

 



So kurz vor 6 dann auf der geschotterten Straße, eigentlich wollte ich jetzt aus dem Hotel raus im Park sein. Jetzt wo ich wieder Netz habe, erst mal bei Claudia von DA  melden. Claudia hatte eine PN geschrieben – sie hat eingecheckt und will jetzt noch in den Park. Da sie erkältet ist, will sie spätestens um 9 ins Bett. Hmmm??? Ich bin frühestens so gegen 8 im Hotel, kurz frisch machen und vor allen Dingen andere Klamotten anziehen – dann noch essen gehen??  Gemütlich geht anders! Und vor allen Dingen: Hier stehen 10 Stative in der Gegend rum – sieht nach spannendem Sonnenuntergang aus. Also kurz Claudia die Lage geschrieben und die Gegend gecheckt.

Was stehen die nur alle oben am Berg rum, 200 m weiter bin ich um eine Kurve und ein paar Bäume rum und habe freien Blick auf die schneebedeckten Gipfel, die doch sicherlich gleich erröten werden? Also weiter unten das Stativ aufgebaut. Erklärung zum GIF – musste einmal die Richtung und einmal die Brennweite ändern – irgendwie kamen da wieder Gipfel ins Gespräch, die längst im Dunkeln lagen.

 




Aber der Hauptteil spielt sich eigentlich am Berg direkt vor mir ab – da hatte ich eigentlich gar nicht mit gerechnet, weil der eigentlich im rechten Winkel zur Sonne lag. Aber glücklicherweise ist ja die Zweitkamera mit dabei. Wobei die Umgebung ja auch nicht so schlecht aussieht –also alle 3 Kameras. Hier ein paar Fotos.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Als der Spuk vorbei ist, ins Auto und in der immer dunkleren Dunkelheit zum Hotel. Gegen 9 eingecheckt.

 

So Jürgen und jetzt wieder an die Arbeit - die TUI hat sich schon wg. des hohen Datentransfers beschwert

 

Die Tagestour:

 

tatsächliche Fahrleistung: 488  km


Samstag, 10.10.2015            Montag, 12.10.2015        Zurück zur Übersicht: USA 2015